Am Hansaplatz fällt der Müll in Zukunft unter die Erde. Neben ästhetischen Vorteilen, gibt es aber noch ein weiteres Argument für die neue Lösung.

Hamburg. Wertstoffcontainer sind praktisch und für eine Umwelthauptstadt wie Hamburg auch Pflicht, aber leider sind die Metallkolosse auch hässlich. Am Hansaplatz gibt es nun eine Lösung für das Problem: Gestern wurden hier die ersten unterirdischen Wertstoffcontainer der Stadt zur Nutzung freigegeben.

Für Passanten und Anwohner sind nur die etwa 70 Zentimeter hohen Einwurfschächte zu sehen. Die bis zu fünf Kubikmeter großen Stahlkammern, in die der Müll fällt, befinden sich unterhalb der Erde. "Dadurch gibt es neben anderen positiven Aspekten vor allem einen klaren ästhetischen Vorteil für die Gestaltung eines der schönsten Plätze Hamburgs", so Markus Schreiber (SPD), Leiter des Bezirksamts Mitte. Ein weiteres Argument für die unterirdische Abfallsammlung sei, dass so im Hochsommer nicht die für Mülldepots übliche Geruchsbelästigung auftrete.

Die drei Altglas-, zwei Altpapier- und der eine Wertstoffcontainer an der Baumeisterstraße am Rande des neu gestalteten Hansaplatzes sind als Vorzeigeobjekt gedacht. 60 000 Euro haben sie die Stadt gekostet. "Das wird aber nicht die Regellösung sein. In Zukunft muss immer jemand Externes gefunden werden, der die Baumaßnahme finanziert", sagt Reinhard Fiedler, Sprecher der Stadtreinigung Hamburg. Zum Vergleich: Die unterirdischen Container kosten in etwa fünfmal so viel wie die üblichen. 5000 Wertstoffcontainer gibt es in Hamburg. "Da können wir nicht für jeden 10.000 investieren", sagt Fiedler. Die Leerung erfolgt wie bei allen anderen Sammelstationen zu Beginn einmal die Woche und wird nötigenfalls der entsorgten Müllmenge angepasst. Auch der Abtransport läuft wie bei allen anderen Containern ab - die Stadtreinigung muss also keine neuen Gerätschaften kaufen. Ein Entsorgungsfahrzeug hebt den Behälter mit einem Kran über seine Ladefläche, dieser wird unten geöffnet und der Müll fällt raus. "Nun werden die Stahlkammern einfach nur aus einer Etage tiefer geholt", sagt Fiedler.