Die Hamburger Stadtreinigung hat der koreanischen Reederei Hanjin angeboten, den verschifften Müll aus Brasilien zu verbrennen.

Hamburg. Der offensichtlich illegale Mülltransport von Tschechien nach Brasilien über den Hamburger Hafen zieht weitere Kreise. Nach Recherchen der Hamburger Umweltbehörde könnte der Müll ursprünglich sogar aus Korea stammen. Unterdessen hat die Hamburger Stadtreinigung der koreanischen Reederei Hanjin angeboten, die in Brasilien in einem Container entdeckten 22 Tonnen Abfall in Hamburg "fachgerecht" in einer Müllverbrennungsanlage zu entsorgen. Dann könnte der Weitertransport vermieden werden. Voraussetzung sei aber, dass es sich wirklich um eher unproblematischen Hausmüll handele, sagte ein Sprecher.

Für die Stadtreinigung wäre das dann eine zusätzliche Einnahme. Auch Müll aus Italien wurde schon einmal in Hamburg zur "Kostendeckung" angenommen. Nachdem die brasilianische Umweltbehörde den Müll in einem Container entdeckt hatte, verpflichtete sie die beteiligten Unternehmen zum Rücktransport. Hanjin soll zudem 660.000 Euro Bußgeld bezahlen, der brasilianische Importeur 180.000 Euro.

Fachleute rätseln, warum der Müll überhaupt per Schiff transportiert wurde. Ein Transport, der nach Branchenschätzung gut 3000 Euro gekostet haben könnte. Während die Entsorgung in einer deutschen Müllverbrennungsanlage mit rund 100 Euro pro Tonne nur 2200 Euro gekostet hätte. Vermutlich, so die Befürchtung, handelt es sich doch nicht nur um einfachen Hausmüll, der da jetzt wieder Richtung Hamburg schippert.