Harburg. Wer sich im Januar vegan ernähren möchte, kann beim Harburger Start-up Pausenfudder fündig werden. Wo es die leckeren Snackriegel gibt.

  • Wer komplett auf tierische Produkte verzichten möchte, hat im Januar den besten Anlass dafür
  • In diesem Monat wollen Tierschützer und Ernährungsexperten die Menschen von veganen Lebensmitteln überzeugen
  • Aus Harburg kommt ein Snackriegel, der dafür bestens geeignet ist

Diana und Kay Höppner leben überwiegend vegan, sie lieben aber auch das Naschen – und sie sind erfolgshungrig. Das Ehepaar hat „Pausenfudder“ erfunden und wird mit seinen veganen Snacks immer bekannter. Denn immer mehr Menschen möchten beim Essen vollständig oder wenigstens hin und wieder auf tierische Produkte verzichten und achten auch beim Happen zwischendurch auf die Zutatenliste.

Vielen kommt es dabei auch auf den Zuckergehalt an. Darauf hat Pausenfudder reagiert und verzichtet bei seinen Süßigkeiten auf den Einsatz von Industriezucker.

Pausenfudder aus Harburg: „Früher hatten vegane Süßigkeiten so einen Reformhauscharakter“

„Die allermeisten Produkte, die wir vertreiben, kommen ohne industriellen Zucker aus und sind zudem glutenfrei“, sagt Diana Höppner. Gemeinsam mit ihrem Mann Kay hat sie die Pausenfudder GbR vor fünf Jahren gegründet. Das Unternehmen mit Sitz in der ehemaligen Tischlerei Aue an der Winsener Straße in Harburg hat sich seither kontinuierlich vergrößert.

Diana und Kay Höppner kreieren unter dem Label „Pausenfudder“ auch eigene Produkte. Sie werden in Bio-Qualität bei einer Confiserie in Lüneburg hergestellt.
Diana und Kay Höppner kreieren unter dem Label „Pausenfudder“ auch eigene Produkte. Sie werden in Bio-Qualität bei einer Confiserie in Lüneburg hergestellt. © HA | Pausenfudder

Unter dem Label Pausenfudder entwickelt das Ehepaar eigene Produkte, die im nahen Lüneburg in Bio-Qualität produziert werden, und vertreibt außerdem ausgesuchte vegane Snacks aus aller Welt über den Pausenfudder-Onlineshop.

„Früher hatten vegane Süßigkeiten so einen Reformhauscharakter“, sagt Kay Höppner. „Das waren meist relativ trockene und geschmacksneutrale Dattelriegel.“ Inzwischen habe sich der Markt zwar allgemein weiterentwickelt, doch richtig leckere vegane Snacks zu finden, sei immer noch eine Herausforderung.

In diesem Jahr hoffen die Höppners erstmals auf einen siebenstelligen Umsatz

Und da komme Pausenfudder ins Spiel: „Wir bieten eine Riesenauswahl an veganen Snacks mit Zuckeralternativen, die wir in einem Shop vereinen. Dabei achten wir insgesamt sehr darauf, was hinein kommt“, sagt Kay Höppner. Das Konzept kommt an: Das Online-Geschäft wächst, in diesem Jahr hoffen die Höppners erstmals auf einen siebenstelligen Umsatz.

Diana und Kay Höppner mit ihrem aktuellen „Pausenfudder“-Bestseller. Cremeriegel „Franz“ schmeckt tatsächlich nach Franzbrötchen.
Diana und Kay Höppner mit ihrem aktuellen „Pausenfudder“-Bestseller. Cremeriegel „Franz“ schmeckt tatsächlich nach Franzbrötchen. © HA | Sabine Lepél

Außerdem trudeln zunehmend Bestellungen von Hotels und Unternehmen bei Pausenfudder in Harburg ein. Sie möchten ihren Gästen, Kunden oder Mitarbeitern lieber vegane Snacks anbieten statt der klassischen Knabbereien und Süßigkeiten, die tierische Produkte und Industriezucker enthalten.

„Manni“ erinnert an Mandelhörnchen, „Heidi“ überzeugt mit Heidelbeere und weißer Schokolade

Bestseller bei Pausenfudder sind vor allem die eigenen Bio-Produkte: verschiedene Cremeriegel und Konfekt, in Lüneburg hergestellt nach Rezepten von Diana und Kay Höppner. Riegel „Franz“ schmeckt tatsächlich nach Franzbrötchen, „Manni“ erinnert an Mandelhörnchen, „Heidi“ überzeugt mit Heidelbeere und weißer Schokolade, und „Lieschen“ braucht nichts weiter als feine Schokolade und die cremige Konsistenz, um geschmacklich zu überzeugen.

Diana Höppner beim Einsortieren der frisch eingetroffenen „Pausenfudder“-Adventskalender mit 24 veganen Produkten.
Diana Höppner beim Einsortieren der frisch eingetroffenen „Pausenfudder“-Adventskalender mit 24 veganen Produkten. © HA | Sabine Lepél

Hinzu kommen die „Zwingelinge“, deren Namen die Kinder der Höppners erfunden haben. Das sind pro Packung zwei „Energie-Balls“ in Bio-Qualität in den Geschmacksrichtungen Karamell, Erdnuss oder Keksteig. „Wir wollten leckeres Konfekt und Schokoriegel kreieren – nur in gesünder und mit besseren Zutaten“, sagt Diana Höppner.

„Wir achten auf ballaststoffreiche Zutaten wie Nüsse, Hafer und Mandeln und haben den Zuckergehalt im Vergleich zu einem herkömmlichen Riegel aus dem Supermarkt je nach Produkt um ein Drittel bis zu 50 Prozent reduziert.“ Statt Industriezucker kämen Alternativen wie Kokosblütenzucker oder Reissiruppulver zum Einsatz. „Dennoch sind unsere Produkte natürlich auch Snacks und Süßigkeiten und zum Naschen da. Oder für den kleinen Hunger-Notfall zwischendurch“, sagt Diana Höppner.

Schnell etwas kaufen, um Energie zu gewinnen

Diese Situation kennen die beiden Eheleute nur zu gut. Sie waren beide lange bei der Spielbank Hamburg als Croupiers im Schichtdienst tätig. „Da steht man vor allem nachts öfter hungrig vorm Snackautomaten und kauft sich irgendetwas, um schnell Energie zu gewinnen“, sagt Diana Höppner. Sie hat den Beruf inzwischen aufgegeben und arbeitet in Vollzeit für das eigenen Unternehmen. Kay Höppner ist noch ein paar Male im Monat in der Spielbank tätig. Den Snackautomaten besucht er aber nicht mehr.

Diana und Kay Höppner mit einer Auswahl ihrer „Pausenfudder“-Produkte.
Diana und Kay Höppner mit einer Auswahl ihrer „Pausenfudder“-Produkte. © HA | Pausenfudder

Bei dem Ehepaar kam das Umdenken in Sachen Ernährung mit den Kindern. „Sie waren bei uns der Startschuss für vieles“, sagt Diana Höppner. Sie stiegen aus Gründen der Nachhaltigkeit, der Gesundheit und des Tierschutzes nach und nach auf vegane Ernährung um – ohne Dogmatismus.

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„Wir sagen niemanden, du musst auch vegan sein. Wir finden es viel spannender, das Thema selbst voranzutreiben und die Leute zu überzeugen“, sagt Kay Höppner. Heute sei es viel leichter, sich vegan zu ernähren als noch vor ein paar Jahren. „Was aber fehlte, waren leckere vegane Snacks.“

So sei die Idee entstanden, sich selbst darum zu kümmern. Das erste Lager befand sich im Kinderzimmer der Tochter. „Unsere Kinder sind mit Pausenfudder aufgewachsen. Sie essen die Sachen lieber als andere Süßigkeiten“, sagt Diana Höppner. Darüber sei sie froh: „Ich weiß, was drin ist. Und unsere zuckerreduzierten Produkte machen die Lüdden nicht zappelig, wie viele andere Schokoriegel und Naschereien mit einem hohen Industriezuckergehalt.“

Das Pausenfudder-Sortiment: Vegane Riegel, Kekse, Schokolade, aber auch Chips und Gemüsesticks

Jetzt vor Weihnachten herrscht bei Pausenfudder Hochbetrieb. Täglich gehen etwa 100 Bestellungen ein und werden im Team mit den inzwischen drei Vollzeit-Mitarbeitern verpackt und versendet. Riegel, Cups, Fruchtsnacks, Kekse, Schokolade, aber auch Chips und Gemüsesticks oder Fruchtgummi aus 100 Prozent Frucht oder einem Drittel Gemüse und zwei Dritteln Frucht verlassen kiloweise das Lager.

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Auch die veganen Adventskalender mit 24 veganen süßen Snacks werden bereits gern bestellt – obwohl die Pausenfudder-Produkte deutlich teurer sind als die Schokoriegel in der Großpackung vom Discounter. So kostet ein Cremeriegel der Eigenmarke 1,99 Euro. Im Multipack wird es etwas günstiger.

Bisher gibt es das Pausenfudder-Sortiment hauptsächlich online. In der analogen Welt findet sich die Eigenmarke in den Hamburger Alnatura-Bio-Supermärkten und in der Markthalle des Restaurants Hobenköök an der Stockmeyerstraße im Oberhafenquartier. „Wir hätten aber nichts dagegen, weiter zu expandieren“, sagt Kay Höppner.

Anmerkung der Redaktion: Diesen Artikel haben wir bereits am 31. Oktober 2023 veröffentlicht. Aus Anlass des „Veganuary“ haben wir ihn nun noch einmal auf die Reise geschickt.