Nach dem Unfall im Harburger Binnenhafen fordert das Bezirksamt nun eine lückenlose Aufklärung zu der “Affäre um die Gloria D.“

Harburg. Wann das Kommando "Leinen los" für die "Gloria D." gegeben wird, ist immer noch nicht bekannt. "Das steht noch nicht fest. Vorerst liegt das Schiff noch an seinem Notankerplatz bei einer Baggerfirma", sagt Polizeihauptkommissar Peter Welcher von der Wasserschutzpolizei. Allerdings habe der Besitzer I. in Sachen Auflagen bereits Bescheide von Hamburg Port Authority bekommen. "Entweder er legt ein Sachverständigengutachten vor, das bescheinigt, dass die Maschinen in einwandfreiem Zustand sind, oder er fordert Schlepperhilfe an, wenn er auf dem Binnenhafen schippern will", so der Beamte.

Wie berichtet, beschädigte der 40 Jahre alte Schrottkahn am Wochenende bei einem Ablegemanöver eine Steganlage sowie sieben Boote. Nach Kiel in eine Werft sollte die Reise gehen, erst die Elbe runter, dann durch den Nord-Ostsee-Kanal.


Unterdessen fordert die Politik lückenlose Aufklärung der Affäre "Gloria D." "Die ganze Sache ist an Peinlichkeit nicht zu überbieten. Im Rahmen einer Anfrage werden wir beim Bezirksamt klären, wie es zu diesem Desaster gekommen ist", sagt Carsten Schuster, Vorsitzender der FDP in der Bezirksversammlung.

Auch die CDU will Licht ins Dunkel bringen. "Es ist überhaupt nicht geklärt, weshalb der Kahn plötzlich in See stechen wollte. Und wer überhaupt an Bord war", sagt CDU-Kreischef Ralf Dieter Fischer.

Die Christdemokraten hatten ihrerseits schon mal beim Bezirksamt angefragt, ob jemand bei der Behörde über nautische Kenntnisse verfüge. "Die Antwort war negativ. Es ist nicht zu fassen", so Fischer.

Unterdessen sucht man bei der Bezirksverwaltung immer noch nach einer schnellen Lösung. "Wir sind noch in Gesprächen mit dem Besitzer des Schiffes", sagt Behördensprecherin Beatrice Göhring.