Wer sein Kennzeichen behalten möchte, kann die bisherige Buchstaben- und Zahlenkombination mit “HK“ vorneweg übernehmen.

Soltau-Fallingbostel. Wer ab dem 1. August zwischen Schneverdingen und Walsrode, zwischen Neuenkirchen und Munster ein Auto zulässt, trägt künftig auf dem Nummernschild nicht mehr das Kürzel "SFA", sondern repräsentiert mit "HK" den dann neu benannten "Heidekreis". Was in der Region schon lange gebräuchliche Benennung ist, wird künftig bundesweit bei Kennzeichenratern ein Umlernen auslösen.

Wer bei der Internetsuchmaschine Google den Begriff "Heidekreis" eingibt, erhält schon heute die stolze Zahl von rund 245.000 Treffern. Die Kreismusikschule heißt so, die Volkshochschule im Landkreis ebenso wie die Krankenhäuser in Soltau und Walsrode oder die Abfallwirtschaft. Dass der ganze Kreis auch offiziell nicht mehr "Soltau-Fallingbostel" heißt, entschied die Landesregierung im Mai. Ministerpräsident David McAllister überbrachte die frohe Kunde, Innenminister Uwe Schünemann überreichte die Umbenennungsurkunde.

Im nun neu benannten "Heidekreis" mit seinen 141.000 Einwohnern wird auf die Entwicklung eines starken, heideverbundenen Images gehofft. Im Rahmen des Regionalmarketings wird schon heute häufig der Begriff "Heidekreis" verwendet. Im April 2010 wurde dann die Umbenennung offiziell beim Land beantragt. Weil dies in den Nachbarkreisen Harburg, Lüneburg und Celle Irritationen auslöste, zögerte sich die offizielle Umbenennung hinaus. "Heide gibt es doch auch bei uns", Soltau-Fallingbostel besitze mit den Heideflächen kein Alleinstellungsmerkmal, argumentierten die Kritiker.

Dass die Landesregierung der Umbenennung dennoch zugestimmt hat, freut Manfred Ostermann, den Landrat des künftigen Heidekreises. Die Umbenennung sei gut fürs Image und lasse den innovativen Charakter des Kreises "nach außen deutlicher werden". Bisher sei "SFA" bei manchen mit einem verstaubten "Sofa-Image" verbunden worden.

Durch die Umbenennung rechnet Ostermann mittel- bis langfristig mit einer "spürbaren Veränderung in der Wahrnehmung". Die Kosten schätzt der Landrat auf maximal 50.000 Euro, die aber über mehrere Jahre anfallen werden. Schilder an den Straßen werden zunächst nur überklebt und nicht komplett erneuert, Materialkosten für Stempel und Siegel in der Kreisverwaltung halten sich ohnehin in Grenzen.

Praktisch ändert sich für die Bürger in erster Linie etwas beim Autokauf. Das neu oder gebraucht erstandene Fahrzeug rollt nicht mehr mit "SFA", sondern mit "HK" über die Straßen. Dabei werden die Kennzeichen keineswegs alle auf einmal ausgetauscht. Wer mit seinem "SFA"-Auto noch viele Jahre Freude hat, braucht nichts zu ändern.

Genauso wie es auch nach wie vor Fahrzeuge gibt, die mit "SOL" oder "FAL" an die Zeiten vor der Kreisreform erinnern, als es hier noch zwei voneinander unabhängige Landkreise gab. Wer sein bisheriges Wunschkennzeichen behalten möchte, kann noch bis zum 9. September 2011 die bisherige Buchstaben- und Zahlenkombination mit dem dann verbindlichen "HK" vorneweg übernehmen.

Dies ist aber mit erheblichen Kosten verbunden: Die Verwaltungsgebühren betragen immerhin 38 Euro, dazu kommen die Kosten für die Schilder und gegebenenfalls für neue Dokumente. Ab dem 10. September werden dann die nicht reservierten Kennzeichen frei vergeben.