Politiker von SPD und CDU wollen dem wachsenden Durchgangsverkehr ein Ende bereiten und suchen nach Lösungen

Harburg. Kann der Lkw-Durchgangsverkehr in den Wohngebieten von Wilstorf und Rönneburg, Jägerstraße und Vogteistraße, gestoppt werden? Harburger Politiker nehmen sich der Problemlösung an. Wie am Freitag berichtet, beklagen sich Anwohner über den wachsenden Schwerlastverkehr in ihren verkehrsberuhigten Wohnstraßen, seit in südlicher Verlängerung der Straßen, auf niedersächsischem Gebiet, eine neue Brücke über die Bahngleise in Meckelfeld, Gemeinde Seevetal, Ende Oktober 2010 fertiggestellt worden war. Über die alte, inzwischen abgerissene Brücke konnten schwere Lastwagen wegen Gewichtsbeschränkung nicht fahren.

Die Anwohner von Vogteistraße und Jägerstraße haben sich zusammengeschlossen, um dem Lkw-Durchgangsverkehr ein Ende zu bereiten. In der Sitzung der Harburger Bezirksversammlung am Dienstag, 24. Mai, 17.30 Uhr, Rathaus, wollen sie in der Bürgerfragestunde ihre Forderung nach einer Durchfahrtsbegrenzung für Lastwagen von mehr als 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht vortragen.

Torsten Fuß, Bezirksabgeordneter der SPD und Initiator der Verkehrsberuhigung in Jägerstraße und Vogteistraße vor rund 15 Jahren: "Eine Tonnagebeschränkung auf der Straße einführen zu wollen, ist wohl zu überlegen und vorzubereiten. Wir müssen dabei bedenken, dass in dem Gebiet die Tiefbaufirma Weseloh, der Gartenbaubetrieb Heißmann, eine Druckerei und ein Zimmereibetrieb auf Lkw-Verkehr angewiesen sind. Bei einer Gewichtsbeschränkung mit dem Hinweis Anlieger frei, sind rechtliche Vorgaben einzuhalten." Fuß hält es für notwendig, die Tragfestigkeit der Straßen prüfen zu lassen und auch dem Argument "Unzumutbare Belastung/Lärm macht krank" nachzugehen. Fuß: "Ich werde zusammen mit der Bezirksabgeordneten Barbara Weiß am Sonnabend, 21. Mai, von 11 bis 12 Uhr für Gespräche mit Bürgern an der Ecke Jägerstraße/Radickestraße stehen. Als Lösung des Verkehrsproblems sehe ich die Hörstener Straße von Harburg bis nach Meckelfeld zu verlängern."

Die CDU bringt zu der Verkehrsproblematik bereits zwei Anträge und eine Anfrage zur Sitzung der Bezirksversammlung ein. Die CDU-Abgeordneten Martin Hoschützky und Rainer Bliefernicht beantragen, einen Verkehrsexperten der Polizei in den zuständigen Fachausschuss einzuladen, um Wege aufzuzeigen, welche Möglichkeiten existieren, den Schwerlastverkehr auf ein für Tempo 30-Zonen übliches Maß zu reduzieren. Sie beantragen auch, den nach dem geltenden Bebauungsplan "Rönneburg 5" möglichen Straßenausbau nicht vorzunehmen und den jetzigen Ausbauzustand festzuschreiben. Mit der Anfrage erkundigt sich die CDU unter anderem nach Verkehrszählungen, Geschwindigkeitsüberprüfungen und auch zu Gesprächen zwischen dem Bezirk Harburg und dem Landkreis Harburg? Stefano Panebianco, Landkreis Harburg, sieht positive Gesprächsentwicklungen.