Nach den Protesten der Anwohner wird in der Jägerstraße der Verkehr erfasst

Harburg. Der Protest der Anwohner von Jägerstraße und Vogteistraße in Wilstorf und Rönneburg zeigt Wirkung. Die Polizei hat ein Verkehrsstatistikgerät installiert und will in dieser Woche das Verkehrsaufkommen rund um die Uhr aufzeichnen. Erfasst werden alle Fahrzeuge, von Fahrrad bis Lastwagen, daneben auch Fahrzeuggröße, Geschwindigkeit und nicht zuletzt die Uhrzeit.

Die Anwohner wollen - wie berichtet - den wachsenden Lastwagenverkehr vor ihrer Haustür nicht weiter hinnehmen und fordern eine Gewichtsbegrenzung, um die ganz dicken Brummer aus ihrem bereits seit 15 Jahren verkehrsberuhigten Wohngebiet herauszubekommen. Tempo 30 gilt in Jägerstraße und Vogteistraße. Und als Vorfahrtsregelung gilt weitgehend rechts vor links.

Der Lastwagenverkehr hat nach Angaben der Anwohner spürbar zugenommen, seit Ende Oktober vergangenen Jahres im südlichen Straßenverlauf, auf niedersächsischem Gebiet, in dem zur Gemeinde Seevetal gehörenden Ortsteil Meckelfeld eine neue Brücke über die Bahngleise in Betrieb genommen wurde. Im Gegensatz zur alten, baufälligen und gewichtsbeschränkten Brücke, kann die neue Brücke nun auch von schweren Lastwagen passiert werden, deren Fahrer somit auf dem Weg zwischen Hamburg und dem südlichen Umland eine mautfreie Abkürzung gefunden haben.

"Wir sind bemüht, verlässliche Zahlen zu bekommen", sagt Dietmar Thoden, Abteilungsleiter für Verkehrsangelegenheiten im Gebiet des Harburger Polizeikommissariats 46. Und er betont, dass das örtliche Kommissariat bereits in Verbindung mit der Polizei-Verkehrsdirektion stehe, um geeignete Lösungen der Verkehrsproblematik zu finden. Thoden: "Auch das Bezirksamt hat bereits gehandelt und nicht mehr intakte Fahrbahnmarkierungen instand setzen lassen. Ebenso wurden Tempo-30-Schilder, die von Zweigen verdeckt wurden, wieder freigeschnitten.

In der Bezirksversammlung Ende Mai war ein Antrag des SPD-Abgeordneten Torsten Fuß zur Gewichtsbeschränkung auf Jägerstraße und Vogteistraße beschlossen worden. Lkw-Fahrer, die über die neue Brücke von Meckelfeld in Richtung Harburg fahren, sollen an der Landesgrenze mit einem Schild auf die Tonnagebegrenzung hingewiesen werden. Zur Umkehr soll die vorhandene Wendebucht bei der Bushaltestelle "An der Eiche" genutzt werden können.

Anwohnerin Isabel Wiest, Sprecherin der Bürgerinitiative: "Die Jägerstraße und die Vogteistraße sind vor 15 Jahren zwar aus dem Netz der Hauptverkehrsstraßen herausgenommen und zu Wohnstraßen erklärt worden, aber sie müssten auch baulich deutlicher als verkehrsberuhigte Zonen kenntlich gemacht werden. Ich schlage auch vor, dass wir den Sachverstand von Stadtplanern und Verkehrsexperten der Technischen Universität nutzen, um Lösungen zu finden. Es ist auch schwierig, den Lkw-Fahrern die Durchfahrt durch Gewichtsbeschränkung zu verbieten. Es müsste auch kontrolliert werden. Und wer trotz Verbots weiterfährt und erwischt wird, hat auch nicht allzu viel zu befürchten. Ein Verwarngeld von 20 Euro müsste meines Wissens gezahlt werden. Erst in Zukunft soll es wohl auch einen Strafpunkt geben."

Der Landkreis Harburg, die Gemeinde Seevetal und der Bezirk Harburg sind mit der Verkehrsproblematik auf Verwaltungsebene befasst. Der SPD-Abgeordnete Torsten Fuß hat bereits den Bau einer Umgehungsstraße von Wilstorf und Rönneburg in Verlängerung der Hörstener Straße bis zum Gewerbegebiet Meckelfeld-Ost vorgeschlagen. Da könnte die Verwaltung länderübergreifend die Situation prüfen. Im Gebiet Rönneburg und Gut Moor, Großmoordamm, wird allerdings auch Ausschau nach ökologischen Ausgleichsflächen gehalten.