Hamburg. An der Grundstraße setzt ein Familienbetrieb auf viel Grün und exotische Speisen – wie Croissantauflauf und Ragout aus Sri Lanka.

Wer im „Geheimen Garten“, dem neuen Blumencafé in Hamburg-Eimsbüttel, einkehrt, fühlt sich wie bei Freunden. Es ist klein, kuschelig und familiär. Und tatsächlich steckt hinter dem Café mit angebundenem Blumenladen echte Familienpower.

Blumencafé? Das ist kein neuer Instagram-Hype wie etwa der, Cafés in bestimmten Farben einzurichten. Tatsächlich ist die Idee dahinter viel pragmatischer. Weil Familie Pillai im vorderen Gebäudeteil einen Blumenladen betreibt, bot es sich an, zwei Leidenschaften der Familie miteinander zu verbinden: Gastronomie und Pflanzen.

Hamburg-Eimsbüttel: Dschungelfeeling unter der Decke voller Grünpflanzen

Und so hängt im Café Geheimer Garten die Decke voller Grünpflanzen, die vorn im gleichnamigen Blumenladen auch gekauft werden können. Dschungelfeeling ist hier garantiert. Seit Dezember können die Gäste inmitten von viel Grün exotische Speisen probieren.

Das Café Geheimer Garten an der Grundstraße in Eimsbüttel hängt voller Grünpflanzen.
Das Café Geheimer Garten an der Grundstraße in Eimsbüttel hängt voller Grünpflanzen. © FUNKE Foto Services | Michael Rauhe

Diese heißen zum Beispiel „Gloriosa“ wie die Blume. Andrew Pillai stellt eine Portion des Tomaten-Auberginen-Ragouts mit pochiertem Ei zum Probieren auf den Tisch. Was in der Heimat seines Vaters Peter Pillai auf Sri Lanka zum Frühstück gegessen wird, kommt auch bei den Eimsbüttelern gut an und eignet sich als Mittagstisch. Dieses leckere Gericht könnte in dieser Qualität auch in jedem indischen Restaurant angeboten werden.

Fernsehturm Hamburg: Dort servierte Peter Pillai früher Kaffee und Kuchen

Kein Zufall. Denn Vater Peter Pillai war lange in der Gastronomie tätig, bevor er vor 20 Jahren an der Osterstraße in Eimsbüttel seinen ersten von mittlerweile drei Blumenläden eröffnet hat. Bevor er ins Blumengeschäft einstieg, war er Angestellter im damaligen Café im Fernsehturm und servierte dort Kaffee und Kuchen. Später hatte er verschiedene indische oder mexikanische Restaurants.

„Ranunkel“ heißt das Rindergulasch mit Rote Bete auf Kartoffelstampf, ein Gericht, das im Geheimen Garten in Eimsbüttel serviert wird.
„Ranunkel“ heißt das Rindergulasch mit Rote Bete auf Kartoffelstampf, ein Gericht, das im Geheimen Garten in Eimsbüttel serviert wird. © FUNKE Foto Services | Michael Rauhe

Irgendwann war es genug, und der heute 72-Jährige machte sein Hobby zum Beruf. Er steht übrigens immer noch jeden Tag im Blumenladen und fährt frühmorgens zum Blumengroßmarkt. Ausruhen mag er nicht so gern. „Mein Vater hat den grünen Daumen“, sagt Andrew Pillai. „Früher hat er jeden Sonntag zu Hause die Fensterbänke freigeräumt, alle Pflanzen in die Badewanne gestellt und abgeduscht.“

An der Ecke Lappenbergsallee/Grundstraße ist der Blumenladen „Der Geheime Garten“ zu finden.
An der Ecke Lappenbergsallee/Grundstraße ist der Blumenladen „Der Geheime Garten“ zu finden. © FUNKE Foto Services | Michael Rauhe

Vielleicht war das auch eine Art Meditation für ihn, vermutet Andrew Pillai. „Wir haben in einem Dschungel gelebt“, sagt er und lacht.

Hamburg-Eimsbüttel: Die ganze Familie arbeitet in den Läden und im Café

Nun schmeißen alle zusammen das Café und die drei Blumenläden. Denn Peter Pillai betreibt die Geschäfte mit seiner Familie: Tochter Andrika Yacob Singarayar ist fürs Süße zuständig und backt täglich bis zu fünf verschiedene Kuchen, neben ihrem Hauptjob als Sozialarbeiterin. Sohn Andrew kocht und organisiert. Schwiegersohn Juliayan Yacob Singarayar ist Allrounder und hat beim Ausbau des Cafés geholfen.

Und eine Freundin der Familie, Laura Zabel, ist unter anderem im Service tätig. Diese familiäre Atmosphäre überträgt sich auch auf den Gast.

Auch vor dem Café Der Geheime Garten an der Grundstraße 16 in Eimsbüttel gibt es ein paar Plätze.
Auch vor dem Café Der Geheime Garten an der Grundstraße 16 in Eimsbüttel gibt es ein paar Plätze. © FUNKE Foto Services | Michael Rauhe

Bis auf das Brot, die Croissants und die Softdrinks sind hier alle Speisen und einige Limonaden selbst gemacht: „Tulpe“, der Renner des Hauses, ist ein herzhafter French Toast für 11,50 Euro und auch zum Frühstück gedacht. Genau wie in anderen Cafés in Hamburg gilt auch im „Geheimen Garten“: „Bei uns kann den ganzen Tag gefrühstückt werden“, sagt Andrew Pillai, der ursprünglich Marketing und Kommunikation studiert hat und wie der Rest der Familie als Quereinsteiger im Blumen- und Gastrobereich arbeitet.

Das Gericht „Wasserlilie“ ist eine Art Pannfisch mit Röstkartoffeln und Gurkensalat.
Das Gericht „Wasserlilie“ ist eine Art Pannfisch mit Röstkartoffeln und Gurkensalat. © FUNKE Foto Services | Michael Rauhe

Besonders ist der Croissantauflauf „Wilde Orchidee“ mit Beeren und Vanillecreme für 11,50 Euro. Außerdem im Angebot: Blumenkohlsuppe „Sterndolde“ für 7,50 Euro, Rindergulasch „Ranunkel“ für 14,50 Euro oder Gemüse-Frittata „Nelke“ für 9,50 Euro.

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Schlemmen geht hier gut. Pappsatt kann dann noch ein Abstecher in den Blumenladen gemacht und geshoppt werden – für ein bisschen Dschungelfeeling zu Hause.

Der Geheime Garten, das Blumencafé, Grundstraße 16, Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonnabend von 9 bis 19 Uhr, Sonntag von 10 bis 18 Uhr, Montag und Dienstag geschlossen.