Hamburg. Während die Jungstörche sich schon auf den Weg Richtung Süden gemacht haben, folgen nun die älteren Tiere. Wohin die Störche fliegen.

Nachdem die Jungstörche schon vor einigen Wochen den Abflug machten, harrten ein paar Altstörche noch in den Vier- und Marschlanden aus, um sich nach dem kräftezehrenden Aufziehen ihrer Küken für die lange Reise in den Süden zu stärken.

Nun heißt es auch von den letzten Störchen im Hamburger Landgebiet Abschied nehmen – zumindest bis nächstes Jahr: Erfahrungsgemäß im Februar kommen die ersten Vögel aus dem Winterquartier zurück in den Norden.

Störche in Hamburg leiden unter der Trockenheit

Insgesamt 30 Brutpaare in Hamburg, davon 29 in den Vier- und Marschlanden, zogen in diesem Jahr 61 Jungstörche auf. Laut Jürgen Pelch hätte es aber durchaus mehr Nachwuchs sein können: „Aufgrund der Trockenheit sind viele Küken verhungert“, weiß der Storchenvater. Denn die Elterntiere fanden zu wenig Würmer oder Schnecken, um ihren Nachwuchs zu ernähren. Mehrfach schubsten sie daher Küken aus dem Nest.

Zumindest drei Mal wurden die Jungtiere von aufmerksamen Anwohnern lebend am Fuß des Nestes gefunden und konnten gerettet werden. Sie befinden sich unter Artgenossen in der Pflegestation in Erfte, von wo sie jederzeit wegfliegen könnten, da das Gehege nach oben geöffnet ist, berichtet Jürgen Pelch. Nur zwei Paare haben in diesem Jahr drei Junge aufgezogen, alle anderen hatten ein oder zwei Junge. „Der Durchschnitt ist zu wenig, um auf Dauer die Population zu erhalten“, mahnt Jürgen Pelch.

Zwei Senderstörche fliegen Richtung Spanien

Von den Störchen, die der Nabu Hamburg besendert hat – sieben von einst zwölf Vögeln sind nachweislich noch am Leben – haben sich mittlerweile alle auf den Weg ins Winterquartier gemacht. Zuletzt Jan, der sich bei seiner letzten Ortung am Sonnabend in Polen befand. Außer Alexander, der zuletzt einziger Westzieher der Senderstörche war, ist auch Mimi dieses Mal nach Spanien geflogen. Alle anderen nehmen Kurs auf Afrika: Michael wurde vor einer Woche bereits auf Höhe Israels geortet.

Den Flug der Störche im Internet verfolgen: hamburg.nabu.de