Hamburg. Monatelang war unklar, ob es den Hamburger Störchen, die einen GPS-Sender tragen, noch gut geht. Nun sind Naturschützer erleichtert.

Jedes Jahr fliegen mehrere Störche mit einem kleinen GPS-Sender im Gepäck im Herbst von Hamburg aus in den Süden und kommen von dort im Frühjahr wieder zurück. Ihre Reiserouten sind dank der Sender gut erkennbar. Aber es war lange ruhig um vier der sechs Tiere geworden; es kamen keine Signale mehr an.

Nach mehr als drei Monaten Funkstille bewegen sich nun endlich wieder die GPS-Sender. „Spätestens seit Montag sind die Signale wieder da. Zuerst nur bei zwei der vier Störche, mittlerweile sind es schon drei – auch deshalb gehen wir davon aus, dass auch der vierte Storch bald wieder ein Signal senden wird“, sagte ein Sprecher des Naturschutzbundes Nabu Hamburg.

Nabu: Sender gaben seit Ende 2023 kein Signal mehr ab

Zudem seien alle drei bislang wieder verfolgbaren Weißstörche auch bereits auf dem Rückweg nach Hamburg. Die vier Senderstörche haben den Winter im Nordwesten Afrikas verbracht.

Storch Alexander zog in den vergangenen Jahren auch Jungtiere auf, wie hier in seinem Nest auf einem Bauernhof in Altengamme (Archivfoto).
Storch Alexander zog in den vergangenen Jahren auch Jungtiere auf, wie hier in seinem Nest auf einem Bauernhof in Altengamme (Archivfoto). © Christian Charisius | picture alliance/dpa

Warum die Sender seit Ende des Jahres 2023 keine Signale mehr abgaben, war weiter unklar. „Bei den Ursachen sind wir leider so schlau wie vorher – wir können es schlichtweg nicht sagen. Es muss irgendein technisches Problem bei der Signalübertragung gewesen sein“, sagte der Nabu-Sprecher dazu. „Wir sind aber froh, dass es jetzt wieder funktioniert und die Störche offenbar wohlauf sind.“

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Storch Alexander ist schon seit einem Monat wieder in Hamburg

Der erste der sechs noch lebenden Hamburger „Senderstörche“ - Alexander – war bereits vor mehr als einem Monat wieder in der Hansestadt gelandet. Er hat allerdings auch den kürzesten Weg, weil er in Spanien bei Madrid überwintert.

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Bislang haben rund 70 Prozent der Störche den Weg zurück in den Norden gefunden und warten nun im Nest auf ihre Partnerinnen oder sind bereits wieder mit ihnen vereint, wie der für die Störche im Süden Hamburgs zuständige Storchenvater Jürgen Pelch dazu sagte. Der Hamburger betreut die Störche der Region seit fünf Jahrzehnten, er arbeitet ehrenamtlich für den Nabu Hamburg.

Storchenvater Jürgen Pelch betreut die Vögel schon seit Jahrzehnten.
Storchenvater Jürgen Pelch betreut die Vögel schon seit Jahrzehnten. © dpa

Hamburgweit gibt es – vor allem in den Vier- und Marschlanden – rund 50 Storchennester. Sie wurden 2023 von etwa 40 Brutpaaren belegt. In der vergangenen Saison haben 104 Storchenküken das Licht der Welt erblickt – ein Rekord. Sechs der Küken wurden von Pelch von Hand aufgezogen und später erfolgreich ausgewildert. Hintergrund war, dass Senderstörchin Mimi tot in ihrem Nest gefunden wurde.