Bergedorf. Geplante Lieferzone könnte Durchfahrt erschweren. Das Bezirksamt Bergedorf sieht Bedenken aber entkräftet – aus diesem Grund.

Gleich mehrere Male wurde der Baustart verschoben, nun aber soll es losgehen: Am kommenden Montag, 19. Juni, treffen sich Bezirksamt, Polizei, Feuerwehr und andere Beteiligte in der Bergedorfer City, um letzte Details der bevorstehenden Bauarbeiten an der Chrysanderstraße durchzugehen. Denn nachdem der Umbau der Straße gleich mehrfach verschoben werden musste, soll es nun am 17. Juli wirklich losgehen – nicht nachlassender Kritik zum Trotz.

Geschäftsleute, die Wirtschaftsinitiative WSB und auch die Bergedorfer Opposition hatten im Vorfeld massiv gegen das Projekt gewettert, das es Radfahrern ermöglichen soll, gegen die Einbahnstraße zu radeln. Denn für den Umbau müssen auch die sieben Parkplätze auf den ersten Metern der Chrysanderstraße weichen – und das obwohl ohnehin schon Parkplatzmangel in Bergedorf herrsche, so die Kritiker.

Bergedorf: Feuerwehr wegen Umbau der Chrysanderstraße zunächst besorgt

Auch die Freiwillige Feuerwehr Bergedorf hatte offenbar im Vorfeld Bedenken gegen den Umbau angemeldet, bestätigt das Bezirksamt auf Nachfrage: „Die konnten aber bei einem Vor-Ort-Termin ausgeräumt werden“, so Sprecher Lennart Hellmessen. Die Sorge gründete sich vor allem auf die Lieferzone, die laut Planungen ungefähr am Beginn des Sachsentors beim Schuhhaus Höber entstehen soll. Die Feuerwehr, die im Einsatzfall von ihrer Wache an der Chrysanderstraße 2d auf das kurze Stück gegen die Einbahnstraße zum Mohnhof fahren darf, hatte wohl befürchtet, dass dort abgestellte Lieferwagen ihren breiteren Einsatzfahrzeugen im Weg stehen können.

Das Bezirksamt argumentiert jedoch anders. Schon jetzt stünden dort oft Fahrzeuge im Weg, sagt Sprecher Hellmessen. Mit der Lieferzone sollen die Autos nur in einer kleinen Zone stehen können. Das Wildparken werde so eingedämmt und die Situation verbessert. So oder so müssten breitere Fahrzeuge der Feuerwehr an dieser Stelle aber „ein Stück über den Gehweg fahren“, schildert Hellmessen die schwierige Planungssituation auf der engen Straße. Keine Kleinigkeit: Denn auch viele Fußgänger queren an diesem Punkt die Straße Richtung Sachsentor.

Am 17. Juli soll der Umbau für den Radverkehr starten

Der Umbau der Chrysanderstraße soll dennoch starten – und wird eine Menge Änderungen mit sich bringen. Weil dann Radfahrer gegen die Fahrtrichtung radeln dürfen, ist die Autogeschwindigkeit hier künftig auf 20 km/h begrenzt. Aus dem Kopfsteinpflaster wird ein „Bergedorfer Pflaster“ wie in weiten Teilen der Fußgängerzone. Radwege im eigentlichen Sinne wird es in der Chrysanderstraße nicht geben, der Radverkehr wird auf der Fahrbahn geführt.

Die Arbeiten beginnen zunächst im Kreuzungsbereich Bergedorfer Schlossstraße/Chrysanderstraße/Reinbeker Weg. Dort wird eine neue Asphaltdeckschicht aufgetragen. Danach wird die Chrysanderstraße in Richtung Mohnhof umgebaut – in mehreren Bauabschnitten und teils mit Vollsperrung. Die Umleitungen führen über Wentorfer Straße, Gräpelweg und Bult. Insgesamt kostet der Umbau, der etwa vier Monate dauern soll, 880.000 Euro.