Hamburg. Die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr ist mehr als Feuer löschen. Was alles dazu gehört, will sie ihren Besuchern zeigen.

Gerade mal drei Frauen, aber insgesamt 33 Ehrenamtliche achten auf den Pieper – und springen notfalls auch nachts aus ihren Betten. Nur fünf Minuten später steigen sie in die Feuerschutz-Montur, auf die beiden Löschfahrzeuge und notfalls auch auf Bäume, um eine verängstigte Katze zu retten. Neben angebrannten Töpfen und lodernden Mülltonnen gab es aber auch gefährliche Einsätze für die Ehrenamtlichen der Freiwilligen Feuerwehr Bergedorf. Davon wollen sie am Tag der offenen Tür berichten, wenn am Sonnabend, 13. Mai, die Wache an der Chrysanderstraße 2 d von 13 bis 17 Uhr für neugierige Besucher öffnet.

Im Vorfeld wollen der Schuhladen Höber und der Herrenausstatter Willhoeft ihre Schaufenster passend dekorieren – „mit unseren Einsatzklamotten“, freut sich Mats Holmlund, der den Festausschuss leitet. Vorführungen jeweils zur vollen Stunde sind ebenso geplant wie ein Rundgang durch die Wache samt Besichtigung des Sonderfahrzeugs für Gefahreneinsätze: Dafür haben die Retter eine Extra-Ausbildung. So war der Spezialwagen etwa im Einsatz, als am 7. Januar ein kleines Chemikalienlager in Curslack brannte: „Wir haben schnell gelöscht und Proben genommen“, erzählt Holmlund, der mit seinem Team im vergangenen Jahr insgesamt 139 Einsätze zählte.

Freiwillige Feuerwehr demonstriert ihre Tätigkeit

Da war etwa die defekte Gasleitung, die am 22. Januar 2022 in der Hans-Stoll-Straße angebohrt worden war: „Wir mussten blockweise Hunderte Leute in Neuallermöhe-West evakuieren. Es war ein Riesenaufgebot an Helfern, und zum Glück konnte alles entschärft werden“, so Holmlund – und hebt hervor: „Wir sind nicht die krassesten Leute ever, sondern ganz normale Helfer in einem großen Team.“

Das Kürzel DRZF musste Wehrführer Florian Hartart vielfach in die Liste schreiben und steht für „droht zu fallen“. Allein an dem Sturm-Wochenende 29 und 30. Januar gab es 19 Einsätze in Bergedorf und Umgebung: „Die Wehr war fast durchgehend 24 Stunden im Einsatz.“ Ähnlich fordernd seien auch die vielen kleinen Feuerchen gewesen, die in der Kleingartenanlage am Schwarzen Weg immer wieder gelöscht werden mussten.

Feuer in der HAW

Hamburg Wasser bat die FF Bergedorf bei Überflutungen am Curslacker Neuen Deich um technische Hilfe. Mit allen drei Löschzügen rückten 21 Freiwillige aus, als eine Lagerhalle in Wilhelmsburg brannte: „Da waren aber bestimmt 80 bis 100 Einsatzkräfte vor Ort“, erinnert Mats Holmlund. Nicht immer ist die Anfahrt so weit: An der Hochschule Lohbrügge brannte am 21. Oktober ein Chemie-Labor und löste einen Großeinsatz aus: „Das war Asbest oder irgend so ein Ekelzeug.“

Jedenfalls ist das Team stets mit großer Begeisterung dabei, wenn Hilfe angefragt wird – und ist stets auf Suche nach Verstärkung. Grund seien die Immobilienpreise in Bergedorf, meint Holmlund: „Viele Familien ziehen weiter raus aufs Land, wenn sie ein Häuschen kaufen wollen.“ Dann ständen die Retter der Wache nicht mehr zur Verfügung. Der Veranstalter Förderverein Freiwillige Feuerwehr Hamburg-Bergedorf e.V. informiert über verschiedene Möglichkeiten, wie Bergedorferinnen und Bergedorfer sich aktiv am Feuerwehrleben beteiligen können und bietet Kuchen, Getränke und Würstchen vom Grill für das leibliche Wohl. stri