Parchim (dpa/mv). Stürme, Hitze, Waldbrände: Die Feuerwehren spüren die Auswirkungen des Klimawandels. Der führt auch dazu, dass im Sommer so mancher Löschteich austrocknet. Die Kameraden müssen sich etwas einfallen lassen.

Der Klimawandel hat die Feuerwehren im Nordosten erreicht. Landesbrandmeister Hannes Möller berichtete anlässlich der Delegiertenversammlung des Landesfeuerwehrverbandes am Samstag in Parchim von ausgetrockneten Löschteichen im Sommer und einer zunehmenden Zahl von Bränden auf ausgedörrten Böden. „Die Feuerwehren merken die Auswirkungen des Klimawandels“, sagte Möller der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe mehr lokale Unwetter und Stürme.

Im vergangenen Jahr seien die Einsatzzahlen bei den Feuerwehren im Land extrem gestiegen, bei einigen Wehren hätten sie sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Die Gründe dafür seien noch nicht geklärt, sagte Möller. „Es war eigentlich kein extremes Jahr, kein besonders heißer Sommer, keine besonders starken Stürme.“ Es sei von allem ein bisschen was gewesen.

Die Wehren reagierten auf die Erfordernisse des Klimawandels, sagte Möller. So seien aus dem 50-Millionen-Euro-Paket der Landesregierung zur Modernisierung der Feuerwehren für die kleinen Wehren im ländlichen Raum viele Löschfahrzeuge mit einem 1000-Liter-Wassertank angeschafft worden. 1000 Liter, das klinge nicht viel, aber bei einem Chausseegraben-Brand mache das schon etwas aus.

Die Feuerwehren im Land haben nach Möllers Worten rund 26.000 Einsatzkräfte. Bei den Mitgliederzahlen sei die Tendenz leicht steigend. Starken Zulauf gebe es bei den Kinder- und Jugendfeuerwehren. Möller betonte, dass die Feuerwehren auch Katastrophenschützer seien. Bei der Ausrüstung für diesen Bereich gebe es Nachholbedarf. „Da sind die Fahrzeuge manchmal älter als die Fahrer.“ Viele Katastrophenschutz-Fahrzeuge seien Anfang der 1990er Jahre angeschafft worden.