Hamburg. Stefan Renz, Vorsitzender seiner Zunft in Hamburg, bekam die Berufung in die Wiege gelegt. Eine Herzenssache.

Eigentlich hatte Stefan Renz keine andere Chance: Er musste Kinderarzt werden! Da war der Großvater, der als Kinderarzt arbeitete. Und dann der Vater, bei dem Renz das Leben eines Kinderarztes hautnah miterlebte. Schon mit fünf Jahren antwortete er auf die Frage, was er einmal werden wolle: „Ich werde Arzt, und ich trinke Wein.“ Das mit dem Wein ist auch ein Familienerbe – Renz’ anderer Großvater war Winzer.

Geboren wurde der fröhliche Mann, der heute – 64-jährig – in Lokstedt wohnt, in Wiesbaden. Dort wuchs er auf, in einem behüteten Haushalt, wie er sagt. Nach einem „nicht ganz so prallen Abi“ hätte er zur Bundeswehr gehen müssen, tat es aber nicht: „Ich hatte lange Haare, trug einen Ohrring – und fuhr Motorrad. Ich hätte niemals zum Bund gehen können.“ Deshalb, Verweigerung, Zivildienst. Wo? Natürlich in einem Kinderkrankenhaus, genauer gesagt im kinderneurologischen Zentrum in Mainz.