Führungen durch das Haus von Helmut Schmidt bald buchbar
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Hamburg. Ab April können die privaten Räumlichkeiten von Helmut und Loki Schmidt in Langenhorn besichtigt werden. So melden Sie sich an.
Das Interesse ist riesig: Täglich erreichen die Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung
Anfragen von Menschen, die das Wohnhaus von Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) und seiner Frau Loki in Hamburg besichtigen
möchten. Ab dem 5. April
sind nun Führungen für kleine Gruppen von bis zu sechs Personen
durch das Privathaus des Ehepaars Schmidt in Langenhorn möglich. Buchungen können vom 23. Februar an über die Internetseite www.helmut-schmidt.de vorgenommen werden, wie die Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung am Freitag mitteilte.
Führung kostet zwölf Euro
Bis zu 24 Plätze stehen an einem Tag pro Monat zur Verfügung. Eine Führung dauert eine halbe Stunde. Weitere Termine sollen quartalsweise freigeschaltet werden.
Der Kostenbeitrag pro Person beträgt zwölf Euro.
Die Stiftung will die Anzahl der Führungen in den kommenden Jahren steigern.
Die Lebenslinie von Helmut Schmidt
* 23. Dezember 1918
1918
23.12. Helmut Heinrich Waldemar Schmidt wird in Hamburg als Sohn des Studienrats Gustav Schmidt und seiner Gattin Ludovica im Krankenhaus an der Finkenau geboren.
1925
Helmut Schmidt kommt in die Volksschule an der Wallstraße.
1933
Helmut Schmidt erfährt, dass sein leiblicher Vater Halbjude ist – behält dieses Wissen aber bis 1984 für sich.
1936
Schmidt fliegt aus der Hitlerjugend, weil er den Wunsch nach Freiheit an eine Wand malt.
1937
März Abitur an der Lichtwarkschule in Winterhude; Wehrdienst in Bremen-Vegesack
1939
Feldwebel der Reserve zur Luftverteidigung Bremens
1940
Leutnant der Reserve
1941
Offizier an der Ostfront mit Belagerung Leningrads
1942
27. Juni. Helmut Schmidt heiratet Hannelore („Loki“) Glaser (1919–2010). Die kirchliche Trauung findet am 1. Juli 1942 in der St.-Cosmae-und-Damiani-Kirche zu Hambergen statt.
1944
26. Juni. In Bernau wird Sohn Helmut Walter geboren. Er stirbt dort am 19. Februar. 1945 Zuschauer der Schauprozesse gegen die Widerständler des 20. Juli.Helmut Schmidt wird von wohlmeinenden Offizieren an die Westfront versetzt, um ihn vor Ermittlungen wegen Wehrkraftzersetzung zu schützen.
1945
April bis August Kriegsgefangenschaft.Schmidt wird SPD-Mitglied.Schmidt beginnt sein Studium der Volkswirtschaftslehre sowie Staatswissenschaft.
1947
Helmut Schmidt wird Vorsitzender des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS).8. Mai. Tochter Susanne wird geboren.
1949
Karl Schiller holt Schmidt in die Behörde für Wirtschaft und Verkehr.
1952
Leiter des Amtes für Verkehr
1953-1962
Mitglied des Deutschen Bundestages
1958
März. Helmut Schmidt wird nach Gründung der Bundeswehr zum Hauptmann d. R. befördert. Im Oktober/November 1958 nimmt er an einer Wehrübung in der „IserbrookKaserne“ teil; noch während der Übung wird er mit der Begründung, er sei ein Militarist, kurzfristig aus dem Vorstand der SPDBundestagsfraktion abgewählt.
1961
13.12. Senator der Polizeibehörde (später Innensenator)
1965
erneut Mitglied des Deutschen Bundestages (bis 1982)
1966
Kampfabstimmung um den SPD-Landesvorsitz: Schmidt unterliegt Paul Nevermann mit 139 zu 176 Stimmen.
1967
Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion (bis 1969)
1968
vierwöchige Reise mit der Familie durch Osteuropa
1972
7. 7. Bundesminister für Wirtschaft und Finanzen als Nachfolger von Karl Schiller; nach der Bundestagswahl nur Finanzminister
1974
16. Mai. Wahl zum Bundeskanzler
1975
Zusammen mit Giscard d’Estaing ruft Schmidt den Weltwirtschaftsgipfel ins Leben.
1978
6. Mai. Staatsbesuch in Langenhorn: Leonid Breschnew besucht Schmidt zu Hause.
1981
13. Oktober. Helmut Schmidt wird ein Herzschrittmacher eingesetzt. Zuvor musste er zweimal wiederbelebt werden.
1982
1.10. Helmut Kohl wird Nachfolger von Helmut Schmidt.
1983
Schmidt wird Hamburger Ehrenbürger.Schmidt wird Mitherausgeber der Wochenzeitung „Die Zeit“.
1993
Helmut Schmidt ist Mitbegründer der Deutschen Nationalstiftung.Die Helmut und Loki Schmidt Stiftung wird gegründet.
2009
Januar. In Hamburg feiern 400 Ehrengäste den 90. Geburtstag des Staatsmanns – darunter Valéry Giscard d’Estaing, Henry Kissinger und Richard von Weizsäcker.12. Oktober. Loki Schmidt wird Ehrenbürgerin.
2010
21. Oktober. Loki Schmidt stirbt.
2011
Helmut Schmidt tritt im Bürgerschaftswahlkampf für Olaf Scholz auf.
† 10. November 2015
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Die Schmidts wohnten seit 1961 in der recht bescheidenen Immobilie am Neubergerweg 80 im Norden der Stadt. Hierhin lud Helmut Schmidt ausländische Staatschefs wie Valéry Giscard d'Estaing und Weltpolitiker wie Henry Kissinger ein. Das Haus soll entsprechend dem Testament der Schmidts unverändert als Gedächtnisort bewahrt werden. Alles soll weiter so aussehen wie zu Lebzeiten Schmidts. Helmut Schmidt war im November 2015 kurz vor Vollendung seines 97. Lebensjahrs in seiner Heimatstadt Hamburg gestorben.