Begründet wird die Entscheidung des Hamburger Windanlagenbauers mit der Zurückhaltung möglicher Investoren, die Offshore-Anlagen bauen wollen.

Hamburg. Der Hamburger Windanlagenbauer Senvion (früher: Repower) will einen Großteil seiner 246 Mitarbeiter im Bremerhavener Werk PowerBlades noch in diesem Februar für bis zu zwölf Monate in Kurzarbeit schicken. Begründet wird dies mit der Zurückhaltung möglicher Investoren, die Offshore-Anlagen bauen wollen. Sie warteten ab, weil im Rahmen der Energiewende lange nicht klar war, wie die Anlagen auf hoher See durch das Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) in Zukunft gefördert werden. Inzwischen ist diese Frage zwar grundsätzlich beantwortet, die EEG-Vergütungen sollen bis 2018 um zwei auf 17 Cent je Kilowattstunde gesenkt werden. Aber neue Aufträge lassen nun auf sich warten.

„Uns ging ein ganzes Jahr verloren. Während wir im Onshore-Bereich 2013 einen Rekord bei der Installation neuer Anlagen verzeichneten, war das Offshore-Geschäft von Unsicherheiten der Investoren gekennzeichnet“, sagte Senvion-Chef Andreas Nauen. Um so wenig wie möglich Mitarbeiter in die Kurzarbeit schicken zu müssen, plant Nauen in Bremerhaven Onshore- statt Offshoreblätter produzieren zu lassen. „Wir wollen unsere Spezialisten halten, auch deshalb haben wir uns für die Einführung der Kurzarbeit entschlossen“, sagt Nauen, der über diesem Weg Entlassungen vermeiden möchte.

Senvion ist nicht das einzige Unternehmen, das in Bremerhaven Jobs streicht. Auch Weserwind kündigte an, wohl im März mit Kurzarbeit in der 400-köpfigen Stammbelegschaft zu beginnen und 80 Leiharbeiter nach Hause zu schicken. Dann folgte Areva Wind mit der Nachricht, Arbeitsplätze abzubauen. Nach Angaben von Unternehmenssprecherin Heike Winkler sollen die Belegschaften in Bremerhaven und Stade bis Ende 2014 von zusammen 660 auf 500 Mitarbeiter verkleinert werden. 60 Prozent der Reduzierung muss das Werk in Bremerhaven mit seinen 580 Mitarbeitern tragen.