Streit um die Bebaaung einer Freifläche scheint beigelegt. 600 Anwohner hatten sich gegen die Unterkunft für Aussiedler gewehrt.

Lohbrügge. Der Streit um die Bebauung einer Freifläche in Lohbrügge scheint beigelegt. Nach Informationen des Abendblatts will das Bezirksamt Bergedorf nicht mehr die Idee verfolgen, dort eine Aussiedlerunterkunft zu errichten. 600 Bewohner einer Einzelhaussiedlung in der Umgebung hatten sich dagegen ausgesprochen, als eine entsprechende Anfrage der Sozialbehörde bekannt geworden war.

Die Furcht der Anwohner vor einer größeren Unterkunft ist offensichtlich unbegründet. Baudezernent Uwe Czaplenski sagt: "Das Ziel des neuen Bebauungsplans ist ganz klar Wohnen mit dem Schwerpunkt auf familiengerechtes Wohnen."

Ist damit ein Aussiedlerheim endgültig vom Tisch? Czaplenski: "Das Planungsziel Wohnen mit dem Schwerpunkt auf familiengerechtes Wohnen werden wir dem Stadtplanungsausschuss vorschlagen. Mit diesem Vorschlag wird sich der Stadtplanungsausschuss voraussichtlich in seiner Sitzung im Oktober befassen."

Das Bergedorfer Bezirksamt könne sich dort etwa 50 bis 60 geförderte Wohnungen vorstellen, in denen auch Familien mit mehreren Kindern Platz finden können.

Czaplenski: "Um dies zu ermöglichen, benötigen wir für diese Fläche neues Planrecht, also ein Bebauungsplanverfahren." Der Baudezernent betont, dass bei dem neuen öffentlichen Bebauungsplanverfahren "selbstverständlich" alle Nachbarn beteiligt werden würden.

Eine Anfrage der Behörde für Arbeit, Soziales und Familie vom September 2011 in Bergedorf nach der Möglichkeit, auf dem Grundstück am Moosberg eine öffentliche Unterbringung bauen zu können, hatte Anfang des Jahres die bis heute in der Nachbarschaft bestehende Besorgnis ausgelöst. "Doch wir haben in diesem Fall der Behörde für Arbeit, Soziales und Familie ganz klar mit Nein geantwortet", sagt Uwe Czaplenski.