Torsten Meinberg (CDU) warnt davor, die Verwaltung der städtischen Sportstätten in eine private Gesellschaft auszugliedern.

Hamburg. Der Senat hatte, wie berichtet, im vergangenen September das Beratungsunternehmen PriceWaterhouseCooper beauftragt, dieses Projekt zu prüfen. Der Abschlussbericht soll morgen vorliegen. "Ich sehe in einer 'Privatisierung' der Plätze keinen Nutzen für die Stadt oder den Sport", sagte Meinberg dem Abendblatt. Der 48-Jährige ist der Sportkoordinator der Hamburger Bezirksamtsleiter. Die Bezirksämter regeln den Sportbetrieb vor Ort in Abstimmung mit den Vereinen. PriceWaterhouseCooper empfiehlt in seinem Gutachten der Stadt, sich über die Bedenken der Bezirke hinwegzusetzen.

Auf der Mitgliederversammlung des Hamburger Sportbundes (HSB) heute Abend, 18 Uhr, Haus des Sports am Schlump, wird Sportsenatorin Karin von Welck (parteilos) erstmals öffentlich zu den Überlegungen der CDU/GAL-Regierung Stellung nehmen. Der HSB befürchtet, mit einer Ausgliederung der Sportplätze und später der Sporthallen werde "die Tür zur Einführung von Nutzungsgebühren für die Vereine wieder aufgestoßen", sagt HSB-Präsident Günter Ploß. Es sei gerade dreieinhalb Jahre her, "dass wir dieses Ansinnen der Stadt abgewehrt haben". In Hamburg können die Klubs öffentliche Sportstätten bislang kostenlos nutzen.

Auch Meinberg sieht diese Gefahr: "Solange alles unter staatlicher Regie läuft, kann der Staat auch die Regeln aufstellen. Wird der öffentliche Bereich verlassen, ist es geradezu zwanghaft, um Gewinne zu erwirtschaften, dass Gebühren erhoben werden. Der Sport, das ist unsere Auffassung, soll nicht zur Finanzierung des Staates beitragen. Er leistet schon genug für unser Gemeinwesen."

Dirk Fischer (CDU), Präsident des Hamburger Fußballverbandes (HFV), fordert von der Stadt die Einbeziehung des Sports in alle Verfahren. "Wir wehren uns nicht dagegen, etwas zu verbessern. Der Sport muss aber von Beginn in einen solchen Prozess einbezogen werden, damit mögliche Nachteile für den HSB und den HFV vermieden werden können", sagte Fischer dem Abendblatt.