Unterstützung kommt aus allen Bereichen. Auch Umweltsenatorin Jutta Blankau macht mit. Fortsetzung 2012 angedacht.

Hamburg. Hamburg wird aufgeforstet - im Rahmen der Aktion "Mein Baum - meine Stadt" hat Bürgermeister Olaf Scholz an der Rappstraße im Grindelviertel mit Umweltsenatorin Jutta Blankau und Eimsbüttels Bezirksamtsleiter Torsten Sevecke den ersten Spatenstich zum Einsetzen eines Vogelbeerbaums gesetzt.

2500 Bäume will die Stadt hamburgweit bis Ende November dieses Jahres pflanzen lassen und damit Ersatz für Straßenbäume schaffen, die von Schädlingen befallen und eingegangen sind. Bürger können sich mit Spenden an der Aktion beteiligen. "2,4 Millionen Euro kostet die Aufforstungsaktion, da legen wir die Hälfte drauf. 275.000 Euro wurden bereits gespendet. Mit diesem Geld wurden 550 Bäume gesetzt", sagt Volker Dumann, Sprecher der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt. Nicht nur das Grindelviertel kommt in den Genuss neuer Bäume. "An 141 Standorten im Stadtgebiet wird aufgeforstet. 40 Prozent der Bäume werden in Eimsbüttel stehen", sagt Torsten Sevecke, Eimsbüttels Bezirksamtsleiter. Bürgermeister Olaf Scholz ist angetan von der Spendenbereitschaft der Hamburger. "Viele Menschen wollen offenbar aktiv etwas gegen den Klimawandel unternehmen. Das Thema bewegt viele, und mit dieser Aktion können sie sich einbringen." Auch Umweltsenatorin Jutta Blankau macht mit. "Ich habe für die Pflanzung einer jungen Ulme in Neuwiedenthal gespendet." Für sie hat "Mein Baum - meine Stadt" eine soziale Komponente. "Bäume vor der Haustür sind ein Stück Heimat, auch für Menschen, die finanziell nicht so gut ausgestattet sind." In der Tat scheint das Projekt viele Bürger anzusprechen: Die Alsterfrösche haben es gemacht, die Türkische Gemeinde, viele Firmen, noch mehr Hamburger Bürger - und Ex-Beatle Ringo Starr.

+++ Bürger spenden bislang 340 neue Straßenbäume +++

Jeder Spender konnte sich "seinen" Lieblingsbaum aussuchen. Jetzt wird zwischen Duvenstedt und Neugraben, zwischen Blankenese und Billstedt gepflanzt. Einer der Bäume wird im Redder in Sasel stehen. "Wir fanden die Idee, Paten für einen Baum zu werden, sofort super", sagte Siggi Hennig, Chorleiterin des Saseler Kinder- und Jugendchors Alsterfrösche. Die Platane mit der Kennung P1235 ist ein Geburtstagsgeschenk des Fördervereins, der stadtbekannte Chor feiert in diesem Jahr 25-jähriges Bestehen. Die Türkische Gemeinde hat sich Billstedt als Standort für ihren Baum ausgesucht. "Wir eröffnen in der Möllner Landstraße ein neues Begegnungszentrum. Und ein Baum symbolisiert Freundschaft und Nähe", erklärte der Vorsitzende Hüseyin Yilmaz.

"Es ist schön zu sehen, wie intensiv sich die Hamburger Gedanken gemacht haben", sagte Gerhard Doobe, der bei der Umweltbehörde für die Bäume zuständig ist. Hochzeitspaare haben für einen Baum gespendet, Schornsteinfeger, Anwohner und Naturfreunde. In einem Fall habe sich eine Familie nach einem Trauerfall einen Baum ausgesucht - zum Gedenken. Ein ganz besonderer Spender hat sich zwei Mehlbeeren in der Finkenstraße auf St. Pauli ausgesucht. Ex-Beatle Ringo Starr spendete die Bäume in Sichtweite des Beatlesplatzes.

Nach dem Erfolg von "Mein Baum - meine Stadt" gibt es in der Umweltbehörde inzwischen Überlegungen, die Bürgeraktion im nächsten Jahr weiterzuführen.