In einem Workshop wurde über die Verbesserung von sechs ausgewählten Ampeln diskutiert. Die Ideen werden nun geprüft und soweit möglich umgesetzt.

Hamburg. Sie waren gekommen, um dem ihrer Meinung nach täglichen Ampel-Wahnsinn auf den Straßen der Stadt zumindest ein bisschen entgegenzuwirken. 84 Bürger verbrachten den Sonnabend in der Schule Altonaer Straße, um in einem Workshop die Verbesserung von sechs ausgewählten Lichtsignalanlagen zu diskutieren. Am Ende stand vor allem eine Erkenntnis: Ganz so einfach ist die Sache dann doch nicht, und die erhofften großen Veränderungen wird es nicht geben.

+++ 765 Hinweise auf "Nerv-Ampeln" eingegangen +++

Im Frühling hatte Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhof (SPD) die Bürger dazu aufgerufen, ihre persönliche "Nerv-Ampel" zu melden, um sie dann in einem Workshop mit Fachleuten zu besprechen. Fast 800 Vorschläge waren daraufhin beim Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) eingegangen. 100 Bürger wurden schließlich zur Diskussion eingeladen. Da ein Teil absagte, wurden nun nicht wie zunächst angekündigt sieben, sondern sechs Ampelanlagen besprochen.

Für LSBG-Geschäftsführer Hans-Jochen Hinz war die Veranstaltung ein Erfolg: "Ein dickes Kompliment an die Teilnehmer für die konstruktiven und professionellen Gespräche." Insgesamt gebe es vier Erkenntnisse. Erstens: Fußgänger-Bettelampeln sollen Stück für Stück umgebaut und der Schaltung für Autos angepasst werden. Zweitens: Das Umsteigen von einem Bus in den anderen soll nicht durch rote Fußgängerampeln behindert werden. Drittens: Wenn man grundlegend etwas ändert, muss dies nicht nur an Ampeln, sondern an allen Kreuzungen geschehen.

Viertens: Die Regeln für den Fahrradverkehr sind noch nicht in den Köpfen aller Verkehrsteilnehmer angekommen. Hinzu kamen einige Lösungsansätze für die konkreten Beispiele. "Ich kann jetzt nicht auf Zuruf sagen, dass wir alles umsetzen können", sagte Staatsrat Rieckhof am Ende. "Aber wir sind bemüht, dies zu tun." Das Wagnis des Workshops habe sich aber gelohnt, allein schon für eine bessere Kommunikation. Die LSBG prüft nun die Vorschläge und schaltet die Ampeln soweit möglich noch in diesem Jahr um.

"Richtig zufrieden bin ich nicht", sagte Marco Silla, 47, der an der Diskussion über die Kreuzung Feldstraße/Glacischaussee teilnahm. "Mir fehlten konkrete Rückmeldungen." Radfahrerin Karen Mielke, 50, war in derselben Gruppe: "Ich finde es wichtig, dass die Ampeln von allen als sinnhaft empfunden wird, denn nur dann halten sich die Leute daran."