Nach altem Baurecht war das Wohnen innerhalb des Wallrings nahezu ausgeschlossen. Jetzt hat der Senat den Weg für Wohnraum frei gemacht.

Hamburg. Der Senat hat gestern den Weg für neue Wohnungen in der Innenstadt freigemacht. Auf weiten Teilen von Altstadt und Neustadt innerhalb des Wallrings galt noch ein altes Baurecht, das etwa 40 Hektar als "Geschäftsgebiet" auswies. Nach altem Baupolizeirecht von 1938 war dort Wohnen so gut wie ausgeschlossen.

Der alte schwarz-grüne Senat hatte daher schon eine Planänderung beschlossen, die vom SPD-Senat nun fortgeführt wurde. Das "Geschäftsgebiet" wurde als sogenanntes Kerngebiet ausgewiesen; damit ist nun dort wieder teilweise Wohnen zulässig. Konkret bedeutet das, dass Immobilienbesitzer einen Teil ihrer Gewerbeflächen und Büros in Wohnungen umwandeln können. Wie ein aktuelles Beispiel vom Steinhöft zeigt, kann sich das angesichts massiver Büroleerstände rechnen.

Stadtentwicklungssenatorin Jutta Blankau (SPD): "Die Entscheidung ist ein doppelter Erfolg: Wir schaffen mehr Wohnraum, und die Innenstadt wird lebendiger. So kann eine einfache Planänderung die Stadtentwicklung nachhaltig fördern." Derzeit wohnen innerhalb des Wallrings nur rund 13 000 Menschen, etwa 1000 weniger als noch vor 25 Jahren.

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