Der 17-Jährige will die Zahl von 1500 Gästen in Steilshoop toppen und lädt 20.000 Facebook-User zum Geburtstag auf ein Stadtfest ein.

Steilshoop/Ahrensburg. Die Polizeiverwaltung prüft weiter, ob die Familie der 16-jährigen Thessa für den Polizeieinsatz bei ihrer wohl unfreiwilligen Großparty in die Kostenpflicht genommen werden kann. Die Höhe der Kosten steht noch nicht fest.

Thessa hatte über das Internetportal Facebook Freunde zu ihrer Geburtstagsfeier eingeladen, dabei aber vergessen, die Einladung mit einem "Privat"-Häkchen zu versehen (wir berichteten). Daraufhin waren 1500 zumeist jugendliche Besucher in die ruhige Wohnstraße gekommen. In der Nacht hatte es Ausschreitungen, Schlägereien und Sachbeschädigungen gegeben. Die Familie hat sich Berichten zufolge bei den Nachbarn entschuldigt - und eine Sprecherin beauftragt, die sich um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert. Wie gestern bekannt wurde, hatte das Mädchen, das während der "Party" nicht anwesend war, offenbar über Facebook zum Weitermachen aufgefordert.

Ihr Fall macht anscheinend Schule: Ein 17-Jähriger will seinen Geburtstag am Freitag mit 20 000 Gästen auf dem Ahrensburger Stadtfest feiern. Über Facebook hat er eine öffentliche Einladung ausgesprochen. "Was Thessa nicht hinbekommt, schaffe ich allemal. Sagt allen euren Freunden Bescheid", soll der 17-jährige Lukas (Name geändert) in seiner Einladung geschrieben haben. Um sich abzusichern, habe er hinzugefügt, dass er keine Haftung übernimmt. "Es ist ja eine öffentliche Veranstaltung. Wenn jemand was bezahlen muss, dann der Steuerzahler", sagt er. Die Idee kommt in Ahrensburg nicht allzu gut an. Bürgermeister Michael Sarach sagt: "Ich will nichts dramatisieren, aber wenn 5000 Leute zusätzlich kommen, ist das eine Herausforderung für Polizei und Ordnungsamt." Sarach will mit der Polizei sprechen, um auf alle Szenarien vorbereitet zu sein.

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