Der schäbige Angriff der Spaß-Guerillas auf eine 15-Jährige

Soziale Netzwerke im Internet werben gern damit, dass man mit ihnen Freundschaften pflegen kann. Wie sehr dies schiefgehen kann, zeigt der Fall einer Schülerin aus Hamburg, die nach einer Einladung via Facebook zu ihrem 16. Geburtstag einen Ansturm von Tausenden ungebetenen Gästen fürchten muss. Die Attacke falscher Freunde im Internet - natürlich aus der anonymen Deckung des tiefen virtuellen Raums - ist an Zynismus nicht zu überbieten.

Aktionen wie diese haben nichts gemein mit den oft sinnfreien, aber mitunter spaßigen Flashmob-Massenverabredungen via Internet - etwa zu einer Kissenschlacht vor einem Rathaus. Eine Minderjährige in Angst und Schrecken zu versetzen, nur weil sie im Netz ein Häkchen bei der Frage öffentlich oder nicht öffentlich falsch gesetzt hat, ist einfach nur schäbig. Juristisch mögen die selbst ernannten Spaß-Guerillas nicht zu belangen sein. Moralisch sind sie nicht besser als dubiose Internet-Händler, die ahnungslose Opfer abkassieren. Um es mit einem alten deutschen Wort zu sagen: Sie sollten sich schämen.