Hamburg. Kindesaussetzungen kommen in Hamburg immer wieder vor. "Seit 2000 hat es nach unserer Kenntnis acht Fälle von Kindesaussetzungen beziehungsweise Kindstötungen gegeben", sagt Julia Seifert, Sprecherin der Sozialbehörde. Vier der Kinder waren tot oder an den Folgen der Aussetzung gestorben.

Dazu kommen noch die Neugeborenen, die in Babyklappen abgelegt wurden. Beim Verein SterniPark waren das bis 2010 insgesamt 35 Kinder. Bei den drei Erste-Baby-Hilfen im Kinderkrankenhaus Altona, der Asklepios-Klinik Wandsbek und dem Helios-Krankenhaus Mariahilf in Harburg wurden seit 2003 acht Kinder anonym abgelegt.

August 2009: Ein neugeborener Junge wird in einer Feuerwache in Wandsbek anonym abgegeben.

März 2007: Eine 26-Jährige wirft ihr neugeborenes Mädchen aus einem Hochhaus am Osdorfer Born. Es stirbt.

Mai 2006: Eine 21-Jährige setzt in einem Haus in Wilhelmsburg ein etwa drei Wochen altes Mädchen aus - Findelbaby "Lisa Sonnenschein".

Januar 2004: Mitarbeiter des Gartenbauamtes finden am Spielplatz im Traunspark in Rothenburgsort einen toten neugeborenen Jungen.

Februar 2003: In Sasel wird in einer Mülltonne am Wiesenweg die Leiche eines neugeborenen Jungen entdeckt.

März 2001: Eine 24-Jährige bringt in der Wohnung eines Bekannten am Eppendorfer Weg ein Kind zur Welt. Das Neugeborene wird in einer Sporttasche auf dem Balkon abgelegt, wo es tot aufgefunden wird. Die Mutter wird zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.

Januar 2001: An einem Hintereingang des Kinderkrankenhauses Altona wird das Findelbaby "Merle" ausgesetzt.

April 2001: Eine Krankenschwester entdeckt in der Neurologie des AK St. Georg Findelbaby "Leonie".