Hamburg/Lorient. Extremsegler tritt erstmals seit Ocean Race wieder bei Wettfahrt an. Im Oktober stellt er sich Fragen von Chefredakteur Lars Haider.

Nach einer längeren Sommerpause startet Boris Herrmann in dieser Woche wieder bei einer Regatta. Gemeinsam mit seinem Co-Skipper Will Harris wird er an der Défi Azimut – Lorient Agglomération 2023 teilnehmen, einer Regattaserie der Imoca-Klasse, die über mehrere Tage vor der Küste Frankreichs veranstaltet wird. Die Wettfahrten sind die ersten für Herrmann und Harris seit dem Ende des Ocean Race Anfang Juli.

Insgesamt 35 der schnellen Rennyachten werden in diesem Jahr teilnehmen. Am Dienstagabend wird die Regatta offiziell eröffnet. Allerdings beginnt die Wettfahrtserie gleich mit einer Absage. Die für Mittwoch angesetzten Speed-Rennen wurden auf Sonntag verlegt, die Wettervorhersagen sind zu schlecht.

Boris Herrmann segelt wieder 48-Stunden-Rennen

Am Donnerstag starten Harris und Herrmann dann zu einem 48-Stunden-Rennen zu zweit vor der Küste Frankreichs. „Es ist ein erstes Kräftemessen“, sagt Herrmann dem Abendblatt. „Eine erste Konfrontation mit vielen der neuen Imoca-Boote, viele von ihnen werden wir auch beim Start zur Transat Jacques Vabre sehen.“ Ende Oktober wird die große Transatlantik-Regatta veranstaltet. Herrmann und sein Co-Skipper seien hoch motiviert. „Wir werden uns alle Mühe geben für ein gutes Ergebnis.“

Das Hamburger Abendblatt hat erst vor wenigen Wochen ein neues Magazin über Boris Herrmann herausgebracht. Es ist im Zeitschriften- und Buchhandel und in der Abendblatt-Geschäftsstelle erhältlich.
Das Hamburger Abendblatt hat erst vor wenigen Wochen ein neues Magazin über Boris Herrmann herausgebracht. Es ist im Zeitschriften- und Buchhandel und in der Abendblatt-Geschäftsstelle erhältlich. © HA | Ha

Gerade in der vergangenen Woche hatte Herrmann mit seiner Ocean-Race-Crew für Schlagzeilen in der Seglerszene gesorgt. Co-Skipper und Navigator Nicolas Lunven aus Frankeich verlässt das Team Malizia und wird künftig für das Team Holcim PRB segeln. Mit der Yacht des französischen Skippers Kevin Escoffier soll er nun im kommenden Herbst bei der Vendée Globe starten, der härtesten Einhandregatta um die Welt.

Zwei Co-Skipper von Boris Herrmann wechseln zur Konkurrenz

Escoffier war im Sommer während des Ocean Race plötzlich und unerwartet als Skipper des Teams Holcim PRB zurückgetreten. Nun folgte mit der Ernennung von Lunven die komplette Absetzung des Hochseeseglers.

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Außerdem gab das Team bekannt, dass die Niederländerin Rosalin Kuiper, ebenfalls Co-Skipperin von Herrmann während des diesjährigen Ocean Race, 2025 als Skipperin für die Holcim PRB beim Ocean Race Europe die Verantwortung für die Rennyacht übernehmen wird. „Es ist eine riesige Chance für mich und ich bin sehr aufgeregt“, sagt die fröhliche junge Frau, die während des Ocean Race eine große Bereicherung für das Team Malizia war.

Herrmann selbst freut sich über den Wechsel seiner ehemaligen Co-Skipper. „Es ist schön zu sehen, dass sie jetzt ein gutes Projekt gefunden haben“, sagt er dem Abendblatt wenige Tage nach Bekanntgabe der Personalie.

Boris Herrmann bei Live-Podcast in der Laeiszhalle

Wer mehr über Boris Herrmann, sein Team und seine Pläne erfahren will, der kann am 9. Oktober in die Laeiszhalle kommen. In der Reihe „Entscheider treffen Haider“ spricht Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider mit Deutschlands bekanntestem Segler. Herrmann ist mehrfach um die Welt gesegelt und kann wie kein anderer von den Abenteuern (und der Langeweile) auf Hoher See erzählen.

In dem Gespräch soll es nicht nur darum gehen, wie Herrmann geworden ist, was er geworden ist, sondern auch um existenzielle Fragen: Was treibt ihn immer wieder ganz allein aufs Meer? Wie geht er mit Momenten der Angst um und was geht ihm dann durch den Kopf? Wie kann man davon leben? Und was hat das Ganze mit dem Rennen zu tun, das er auf keinen Fall verlieren darf? Weitere Informationen unter: www.abendblatt.de/leserevents