Hamburg. Bezirksamt Altona will Vogelquartier endlich reparieren. Was sich in dem beliebten Ausflugsziel sonst noch verändern soll.

Wer in den vergangenen Monaten das Wildgehege Klövensteen in Hamburg-Rissen besuchte, musste auf einen Halt bei den Uhus verzichten. Schon im Februar 2022 wurde das Vogelgehege wegen Sturmschäden und den daraus entstandenen Sicherheitsrisiken gesperrt. Deshalb kamen die Greifvögel vorerst hinter den Wildgehege-Kulissen unter – fernab von Blicken der Besucher.

Das soll sich jetzt ändern: Das Bezirksamt Altona kündigte an, nun mit den Arbeiten an der ehemaligen Uhu-Heimat zu beginnen und so den Vögeln ein neues Zuhause zu schaffen. Geplant sei, das alte Gehege komplett abzubauen, zu sanieren und dann „auf den modernsten Stand der Wildvogelhaltung“ zu bringen.

Klövensteen: Uhus kehren als letzte Generation ins Wildgehege zurück

Dabei seien unter anderem Bauteile vorgesehen, „die den Vorgaben der Seuchenprävention, Stichwort Vogelgrippe, gerecht werden“, sagt Mike Schlink, Sprecher des Bezirksamts.

Auch Strom- und Wasseranschlüsse sollen installiert werden. Genau sei das Gehege aber noch nicht konzipiert, so Schlick. Mit dem Umzug in das neue Quartier, voraussichtlich erst im nächsten Jahr, sind die Uhus dann endlich wieder für Besucher sichtbar.

Damit setzt das Bezirksamt einen Beschluss aus der Bezirksversammlung um, die im Mai ein 13-seitiges „Zukunftskonzept“ beschlossen hatte. Diesem war ein jahrelanger Streit zwischen verschiedenen Bürgerinitiativen sowie Politik und Verwaltung vorausgegangen, in dem heftig über die Zukunft des Wildgeheges diskutiert wurde. Auch die Haltung der Uhus stand dabei immer wieder in der Kritik.

Uhus sind die letzten Tiere dieser Art im Wildgehege Klövensteen

Deshalb werden die drei Uhus, die zur Zeit noch im Klövensteen beheimatet sind, die letzte Generation dieser Art im Wildgehege sein. „Die Tiere sind rund 30 Jahre alt. In einem Wildpark kann ein Uhu gute 50 Jahre alt werden“, sagt Mike Schlink. Neue Greifvögel werden nach dem Ableben der Uhus jedoch nicht mehr aufgenommen, so sieht es das Zukunftskonzept vor.

Und auch weitere Änderungen sind in den nächsten Jahren geplant: Die Frettchen und Waschbären sollen gemeinsam in ein großes neues Freigehege ziehen. Auslaufen soll hingegen die Haltung der Gänse und Hühner, der „Hühnerstall“ wird künftig zu einem Bereich für Amphibien und Eidechsen umgebaut.

Spielplatz im Wildgehege Klövensteen soll vergrößert werden

Außerdem wird der Spielplatz, der sich bisher noch vor dem Eingang des beliebtes Ausflugsziels befindet, in das Gehege ziehen und deutlich vergrößert. Im Eingangsbereich ist ein Infozentrum vorgesehen und in einem Anbau künftig eine Dauerausstellung geplant.

Außerdem sieht das Zukunftskonzept vor, den Fokus mehr auf die aktive Waldpädagogik zu legen und dafür Angebote zu schaffen – mit möglichst 100 kostenlosen Veranstaltungen im Jahr.

In diesem Zuge wird auch gefordert, eine intensive Bildungszusammenarbeit mit Schulen und Kitas einzuführen und die Zusammenarbeit mit Umweltverbänden und dem Regionalpark Wedeler Au zu stärken.

Klövensteen in Hamburg-Rissen: Arbeiten haben schon begonnen

Auch kleinere Punkte wie etwa die Einrichtung von Ruhepunkten und Sitzgelegenheiten sowie die Öffnung aller vier Ein- und Ausgänge und eine Verlängerung der Öffnungszeiten wurden offiziell im Einigungspapier festgehalten.

Wann werden die Pläne umgesetzt? „Wir sind zuversichtlich, dass zeitnah weitere Arbeiten im Wildpark erfolgen werden“, sagt Mike Schlink. Zuletzt sind schon die Bänke im Wildgehege sowie der Wildschwein-Aussichtsturm saniert worden.