Hamburg. Nach dem Streit um die Zukunft des Wildgeheges in Rissen herrscht nun Aufbruchstimmung. Auch beim Personal gibt es Änderungen.

Wer an diesem Wochenende das Wildgehege Klövensteen in Rissen besuchen will, kann sich auf süßen, tierischen Nachwuchs freuen: Acht Rotwildkälber, zwei Dammwildkälber und elf Wildschwein-Frischlinge sind in den vergangenen Tagen in dem Hamburger Gehege auf die Welt gekommen. Das vermeldete das Bezirksamt Altona am Freitag.

„Die Wildschwein-Frischlinge folgen ihren Müttern noch auf Schritt und Tritt und toben durch das Gehege“, heißt es vonseiten des Bezirksamts. Und nicht nur die kleinen Tierbabys sind neu, auch personell gibt es einige Veränderungen.

Wildgehege Klövensteen in Hamburg stellt sich neu auf

So übernimmt Förster Nils Fischer die Abteilungsleitung Forst Altona und wird laut Bezirksamt künftig von zwei neuen Kollegen dabei unterstützt: Maximilian Zimmermann sei bis jetzt als Fortberater in Norwegen tätig gewesen und soll nun die Abschnittsleitung Forst übernehmen. Sebastian Kruse hingegen habe zuletzt in der Landesforstverwaltung von Rheinland-Pfalz gearbeitet und ist jetzt neuer Leiter des Wildgeheges.

Sebastian Kruse (l.) und Maximilian Zimmermann unterstützen zukünftig Förster Nils Fischer im Wildgehege Klövensteen.
Sebastian Kruse (l.) und Maximilian Zimmermann unterstützen zukünftig Förster Nils Fischer im Wildgehege Klövensteen. © Bezirksamt Altona/Pascal Netzer

„Ich möchte den Wildpark artgerecht, rechtssicher und nachhaltig aufstellen“, sagt Kruse. Damit wolle er das Wildgehege Klövensteen „für Groß und Klein erlebbar“ machen.

Wildgehege Klövensteen: Lange herrschte Sanierungsstau

Zuletzt machte das beliebte Ausflugsziel im Hamburger Westen nämlich in erster Linie wegen der Streitigkeiten um seine Zukunft auf sich aufmerksam, jahrelang zofften sich verschiedene Bürgerinitiativen sowie Politik und Verwaltung miteinander.

Die Uneinigkeiten führten dazu, dass das Gehege wichtige Sanierungsarbeiten bis zuletzt nicht durchführen konnte. Co-Vorstand des zugehörigen Fördervereins, Jens-Joachim Sturzenbecher, warnte schon vor zwei Jahren davor, dass der Stillstand verheerende Folgen haben könnte.

Zukunftskonzept für das beliebte Hamburger Ausflugsziel beschlossen

Vergangenen Monat dann die große Erleichterung: Alle Beteiligten konnten sich auf einen Plan einigen, der in einem 13-seitigen „Zukunftskonzept“ festgehalten und am 25. Mai von der Bezirksversammlung Altona beschlossen wurde.

Dieser Plan sieht neben vielen anderen Punkten vor, die kostenlosen Bildungsangebote auszuweiten, ein Gemeinschaftsgehege für Waschbären und Frettchen zu bauen sowie Ruhepunkte und Sitzgelegenheiten zu installieren.

Bezirksamt Altona: „Wollen Signal geben, dass wir sofort handeln“

Auch die dringend nötigen Sanierungsarbeiten sollen wieder aufgenommen werden – womit offenbar schon begonnen wurde: „Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Klövensteen haben das schöne Wetter genutzt, um unter anderem die Bänke im Wildpark abzuschleifen und so das Wildgehege wieder attraktiver zu machen“, heißt es in der aktuellen Mitteilung des Bezirksamts.

Wildgehege Klövensteen: Treppe zum Aussichtsturm bereits saniert

Auch die Treppe zum Aussichtsturm, von dem die kleinen Frischlinge gut zu beobachten sind, sei in den vergangenen Tagen saniert worden. „Wir wollten nach dem Beschluss der Bezirksversammlung ein Signal geben, dass wir sofort handeln. Dieses Thema ist uns wichtig“, erklärt Mike Schlink, Sprecher des Bezirksamts Altona. Weitere Maßnahmen sollen dann in den kommenden Monaten folgen.

Und noch eine gute Nachricht gibt es zu vermelden: In den kommenden Tagen werden weitere Tierbabys erwartet – unter anderem von der mittlerweile bekannten Nerzdame Nelly, deren Nachwuchs für die Arterhaltung von Europäischen Nerzen von großer Bedeutung ist.