Mehrheit fordert Vertrag mit den Hausbesetzern. Die Stadt will den Rückkauf der Roten Flora juristisch durchsetzen, nachdem Eigentümer Klausmartin Kretschmer ein Kaufangebot über 1,1 Millionen Euro abgelehnt hatte.

Hamburg. An die seit 1989 besetzte Rote Flora im Schanzenviertel haben sich die Hamburger offensichtlich gewöhnt. Dennoch wünschen sich 55 Prozent, dass die Nutzung des Gebäudes vertraglich geregelt und damit legalisiert werden sollte, was die Rotfloristen allerdings ablehnen. Immerhin 15 Prozent der vom Meinungsforschungsinstitut Gess im Auftrag des Abendblatts befragten Wahlberechtigten sagen, dass alles so bleiben solle, wie es ist. Dagegen sind 24 Prozent für eine Räumung.

30 Prozent der Männer, aber nur 19 Prozent der Frauen sind für das Aus. 39 Prozent der über 65-Jährigen sind für Räumung, aber nur 18 Prozent der bis 34-Jährigen. Ein Drittel der CDU-Wähler will das Projekt beenden, aber nur sieben Prozent der Grünen-Wähler. 34 Prozent der Befragten mit Hauptschulabschluss wollen das Aus, aber nur 19 Prozent derjenigen mit Abitur.

Die Stadt will den Rückkauf der Roten Flora juristisch durchsetzen, nachdem Eigentümer Klausmartin Kretschmer ein Kaufangebot über 1,1 Millionen Euro abgelehnt hatte. „Unsere Rechtsanwälte haben Herrn Kretschmer schriftlich den im Vertrag geregelten Wiederkauf durch die Stadt erklärt und ihn aufgefordert, seine dadurch entstehenden Verpflichtungen bis Ende Februar zu erfüllen“, sagt Daniel Stricker, Finanzbehördensprecher.