In den Wäldern Brandenburgs steht das “Hotel Döllnsee-Schorfheide“ - ein durchaus geschichtsträchtiges Haus unweit von Berlin

Schon vor Jahrhunderten lockten die wildreichen Wälder der "Großen Heide Werbellin" Brandenburgische Kurfürsten und Preußische Herrscher zu waidmännischem Treiben. Gedenksteine erinnern noch heute an die legendären Kaiserjagden, die Ende des 19. Jahrhunderts zum standesgemäßen Freizeitvergnügen der Hohenzollern zählten. Auf einem ist zu lesen: "Unser durchlauchtigster Markgraf und Herr Kaiser Wilhelm III. faellete al hier am 20. IX. a.s. 1898 allerhöchst Seinen 1000 Edel Hirsch von XX Enden".

Auch bei den Führern des Dritten Reiches und der ehemaligen DDR-Politprominenz stand die Naturidylle vor den Toren Berlins lange Jahre hoch im Kurs. Noch bevor Hermann Göring mit der Erweiterung von "Karinhall" begann, ließ er gegenüber am Nordufer des Großen Döllnsees 1934 für seinen Leibjäger Schade ein stattliches Wohnhaus bauen, in dem der jagdbesessene Minister selbst oft zu Gast war. Als rechte Hand des Reichsjägermeisters hatte sich Schade nicht nur der Wildhege verpflichtet, sondern musste vor allem die zahlreichen Jagden vorbereiten und seine Herrschaft fachkundig führen.

Dieser Tradition folgend, nutzten nach 1954 auch Wilhelm Pieck und Walter Ulbricht, der hier 1973 verstarb, das gutshausähnliche Gebäude mit dem mächtigen Walmdach für hochrangige Staatsbesucher und veranlasste in den Siebzigerjahren Erich Honecker den Anbau von Schwimmhalle und Bootshaus für die eigene Motoryacht. Während der nahe gelegene von Friedrich Wilhelm IV errichtete "Hubertusstock" offiziellen Anlässen diente, empfing Honecker im privaten Feriendomizil am Döllnsee zur persönlichen Audienz, hier waren auch Breschnew, Gromyko und Helmut Schmidt zu Gast.

Nach gut einjähriger Bauzeit, in der man dem alten "Döllnkrug" durch zwei Gästehäuser ein moderneres Gesicht verlieh, ist auf dem 100 Hektar großen und einst streng bewachten Parkgelände ein komfortables 4-Sterne-Hotel entstanden. Mit 127 Gästezimmern, darunter sechs Suiten im englischen Landhausstil, verfügt man über insgesamt 174 Betten. Gehobenes Interieur à la Laura Ashley auch im Restaurant Cottage. Stilvolles Kirschholzmobiliar harmoniert zum blauen Teppichboden mit Eichenblattmotiven. Am Herd favorisiert man regional-saisonale Gerichte mit frischen Produkten der Region.

Fisch kommt auch aus dem eigenen See und ist zum Beispiel als Zanderfilet in Schwarzbierwürze auf Rote-Rübchen-Salat durchaus empfehlenswert. Ein Muss im ehemaligen Prominentenjagdsitz sind die von der eigenen Jagd stammenden Wildgerichte wie etwa eine exzellente Hirschroulade an Zwiebel-Pilzrahm mit handgemachten Semmelklößen.

Zünftig, dem waidmännischen Charakter angepasst, empfängt ein mannshohes, steinernes Mufflon und der stolze 16-Ender (einst von Honecker erlegt) im kleinen Foyer die Gäste. Und die, so der Wunsch der Hotelleitung sollen auch Wanderer oder Radler sein, obwohl das Haus gerade bei den Managern von Wirtschaft und Industrie einen guten Ruf genießt. Der Grund ist neben der idyllischen Lage vor allem aber ein moderner Seminarpavillon, in dem auf fast 800 Quadratmetern Veranstaltungen aller Art mit modernster Technik möglich sind.

Daneben hat man sich im geschichtsträchtigen Haus vor allem dem Wohlbefinden der Gäste verschrieben, denn Wellness findet man hier ganz oben auf dem täglichen Verwöhnprogramm. Die großzügige Panoramaschwimmhalle steht jedem offen, wohltuende Massagen, Aromasaunen, Kräuter-Peeling, Milch- und Meersalzbäder sorgen zudem für Entspannung.

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