Bei Schlusslicht Cottbus hatte Schalke viel Mühe. Nationalspieler Heiko Westermann und Jefferson Farfan trafen für “Königsblau“ in der Schlussphase.

Heiko Westermann und Jefferson Farfan haben Schalke 04 im Endspurt von einer erneuten Blamage in der Lausitz bewahrt. Der deutsche Nationalspieler (80. Minute) und der Peruaner (90.) erzielte am elften Spieltag der Fußball-Bundesliga die erlösenden Tore für "Königsblau" bei Energie Cottbus. Dabei hatten die Gelsenkirchner nach 52 Minuten nur noch mit zehn Mann gespielt. Der Niederländer Orlando Engelaar ließ sich zu einer Beleidigung des Schiedsrichter-Assistenten hinreißen und sah die Rote Karte.

Dennoch gelang Westermann nach Freistoß-Eingabe des eingewechselten Farfan ein Kopfball-Tor. Und Farfan selbst überwand nach einem von Gerhard Tremmel zunächst gehaltenen Foulelfmeter den Cottbuser Keeper per Nachschuss. Daniel Ziebig hatte zuvor Kevin Kuranyi von den Beinen geholt.

Die Gastgeber müssen auch nach 175 Tagen weiter auf einen Heimsieg warten. Der letzte "Dreier" im Stadion der Freundschaft war am 10. Mai gegen den Hamburger SV (2:0) gelungen. Energie bleibt mit sechs Punkten am Tabellenende. Schalke ist jetzt schon sieben Pflichtspiele nacheinander unbezwungen und hält in der Tabelle mit 20 Punkten Rang vier.

Gewarnt von der 0:1-Pleite aus dem Vorjahr scheuten die Gäste, bei denen Albert Streit für den noch leicht angeschlagenen Farfan in die Startelf gerückt war, vor 16 640 Zuschauern lange das letzte Risiko. Zwar hatten sie von Beginn an deutliche Feld- und Spielüberlegenheit, doch fehlte vor allem das nötige Tempo, um den Abwehr-Beton der Cottbuser zu erschüttern. Zu viele technische Fehler, zu viele Fehlabspiele - und als sich Kuranyi im Kopfball-Duell durchsetzte, schoss Streit aus klarer Abseits-Position ein (31.).

Energie beschränkte sich die meiste Zeit auf das Einmauern des eigenen Tores, ließ bis auf ein Schüsschen von Jermaine Jones (18.) und einen verheißungsvollen Versuch von Halil Altintop (34.) lange so gut wie nichts zu. Allerdings gingen auch die eigenen Offensiv-Bemühungen gegen Null. Cottbus-Coach Bojan Prasnikar hatte nach seinem "Trapattoni-Ausbruch" ("Die Punkte kommen nicht von allein oder durch den lieben Gott") überraschend den Chinesen Jiayi Shao als einzige Angriffs-Spitze aufgeboten - jedoch ohne Wirkung.

Bei den wenigen Konter-Versuchen des Tabellen-Schlusslichts konnten die Cottbuser Offensiv-Spieler die Bälle nicht sichern, selbst Pässe über wenige Meter gingen wieder in die Schalker Beine. Nur einmal konnte Dennis Sörensen nach schönem Zuspiel von Stiven Rivic entwischen, sein Schuss aus 14 Metern aber war viel zu lasch (25.). Der nach Gelb-Rot in Bielefeld gesperrte Dimitar Rangelow, der die letzten drei Tore für Energie erzielt hatte, wurde bei den Gastgebern schmerzlich vermisst.