Während des dualen Studiums zum Wirtschaftsinformatiker sammelt Felix bereits Erfahrungen im Ausland

Ein Studium sollte es unbedingt sein. Ganz einfach weil es mehr Karrieremöglichkeiten bietet, findet Felix Carsten. Der 25-jährige Hamburger durchläuft derzeit ein einjähriges Traineeprogramm bei der deutschen IT-Tochter des italienischen Versicherungsriesen Generali.

Schon in der Schulzeit erwachte bei dem nunmehr diplomierten IT-Profi das Interesse an Computern. Seine eigene Website und kleinere kommerzielle Internetprojekte mit Freunden waren die ersten Schritte in seine künftige Berufswelt. Es folgte ein Praktikum bei der Itergo, dem IT-Dienstleister der Ergo-Versicherungsgruppe. Dort weckte die Möglichkeit eines dualen Studiums das Interesse des jungen Mannes.

Die Besonderheit dieses Ausbildungsweges ist der sehr starke Bezug zur Praxis. Die Grundlage bildet der Ausbildungsvertrag mit einem Unternehmen. Der akademische Teil erfolgt meistens an einer privatwirtschaftlichen Hochschule. Der Abschluss ist vollwertig und staatlich anerkannt. Einen guten Namen auf diesem Gebiet hat inzwischen die Nordakademie in Elmshorn. In den sehr kleinen Studiengruppen traf Felix Carsten zukünftige Berufskollegen von Airbus, Lufthansa, Otto, der HHLA oder der Berenberg Bank. Nach vierjährigem Studium führt Felix Carsten den Titel eines Diplom-Wirtschaftsinformatikers. Inzwischen wurde die Studienzeit auf dreieinhalb Jahre verkürzt und führt zum Bachelor of Science in Wirtschaftsinformatik.

Für so etwas wie den Königsweg in der akademischen IT-Ausbildung hält Dierk Ladendorff das duale Studium. Er ist Leiter des Projekts "Service Digitale Arbeit". Dies wurde vor acht Jahren mit dem Ziel ins Leben gerufen, Interessenten auf dem Weg in die Hamburger Medien- und IT-Wirtschaft zu beraten.

Bei einem dualen Studium wechseln sich die eigentlichen Studierphasen mit Perioden im Ausbildungsunternehmen ab. Der Praxisbezug ist dadurch enorm. Als weitere Vorzüge nennt Ladendorff die Tatsache, dass die Studiengebühr vom Unternehmen getragen wird und der Student vom ersten Tag an eine Ausbildungsvergütung erhält. Für Felix Carsten war weniger das Geld als vielmehr die Praxisnähe und die hervorragenden Studienbedingungen an der Nordakademie entscheidend. Schon während seiner Ausbildung konnte er umfangreiche Auslandserfahrung in England und Spanien sammeln.

Inzwischen bieten immer mehr Unternehmen duale Studiengänge zum Wirtschaftsinformatiker an. Auch die Generali Gruppe ist darunter. Ein gutes Abitur gehört zu den Voraussetzungen. Ein Assessment-Center ist Standard im Auswahlprozess. "Doch es fehlen die geeigneten Talente für diese sehr interessante Ausbildungsoption", berichtet Yvonne Neuhold, Personalreferentin der HS - Hamburger Software GmbH & Co. KG in der City-Nord.

"Wir konnten nur einen von zwei Ausbildungsplätzen für ein duales Studium besetzen", stellt sie fest. Sie appelliert an die Hamburger Schulen, die Informatik-Leistungskurse nicht dem allgemeinen Sparzwang zu opfern. Die IT-Wirtschaft braucht den Nachwuchs.

Mit einem unbefristeten Vertrag in der Tasche freut sich Felix Carsten über die Perspektiven im internationalen Generali Konzern. Ein interner Mentor steht ihm bei Karrierefragen zur Seite. Gerne würde er in internationalen Projekten auch im Ausland arbeiten. Aber vorerst freut er sich auf die Reise nach Norditalien zum Stammhaus des Unternehmens.

Quelle: www.berufe.tv