Weiterbildung: Das berufsbegleitende Studium Gesundheitsmanagement macht den Aufstieg in eine leitende Funktion möglich.

"Das Studium MBA Gesundheitsmanagement hat mir meinen Berufsweg sehr erleichtert", sagt Jens Göring. Der 40-jährige promovierte Facharzt für Anästhesie arbeitete neun Jahre als Arzt, lange in Harburg bei Asklepios, bevor er sich für die berufsbegleitende Weiterbildung an der Universität Hamburg entschied. "Mein damaliger Chef hatte mein Interesse an den Themen Krankenhausorganisation und -ökonomisierung geweckt. Außerdem habe ich ohnehin eine Vorliebe für wirtschaftliche Fragestellungen", sagt Göring.

Göring, der 1999 aus Göttingen nach Hamburg kam, begann sein Gesundheitsmanagement-Studium 2007, schrieb nach 18 Monaten seine Masterarbeit. "Das Studium ist inhaltlich wie organisatorisch eine Herausforderung und sehr anspruchsvoll", lautet sein Fazit. "Man arbeitet nahezu ohne Freizeitmöglichkeiten. Ein Wochenende auf der Intensivstation mit Schichtdienst, am nächsten dann Uni, und das wochenlang." Das Programm sei sehr hart, sagt er rückblickend. "Bloße Anwesenheit reicht nicht."

Der Einsatz hat sich gelohnt. Jens Göring wechselte nach dem Abschluss ins Medizin Controlling und war vom April 2009 bis September 2012 bei den Helios-Kliniken als Regionalverantwortlicher in diesem Bereich tätig. Seit September ist Jens Göring kaufmännischer Direktor am Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand - einer 225-Betten-Klinik mit 489 Mitarbeitern, deren Träger die Katholische Kirchengemeinde St. Bonifatius ist.

Den Erfolg des Masterstudiengangs zeigt eine aktuelle Absolventenuntersuchung von diesem Jahr: Danach haben sich 44 Prozent der Teilnehmer auf neue Arbeitsplätze beworben, 85 Prozent waren mit ihrer Bewerbung erfolgreich und arbeiten mittlerweile als Chefärzte, Oberärzte, im strategischen Medizincontrolling, Personalmanagement oder bei privatwirtschaftlichen Beratungsunternehmen. Ebenso gab es interne Versetzungen in Führungs- und Vorstandspositionen. Vor ihrem Abschluss hatten 23 Prozent eine "hohe leitende Funktion", mit dem Master-Abschluss dagegen 46 Prozent.

"Auf unsere sensationelle Abschlussquote von 95 Prozent sind wir stolz", sagt Stefanie Montag, Programmleitung Gesundheit und Soziales am Institut für Weiterbildung an der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg.. "In dem Studiengang vermitteln wir den Studierenden die Kompetenzen, die sie zukünftig für die Ausübung von Spitzenpositionen qualifizieren." Dazu gehören betriebswirtschaftliche und rechtliche Themen, Personalführung sowie strategisches und operatives Management.

Das dreisemestrige Präsenzstudium mit Lehrveranstaltungen am Abend und Wochenenden sei straff organisiert, sagt Montag, aber mehr Zeit zu investieren komme für die Teilnehmer nicht infrage. Die Zusammensetzung sei bewusst heterogen. Die größte Gruppe bilden die Mediziner, es folgen Juristen, Pharmazeuten, Betriebswirtschaftler, Soziologen, Biologen, Sport- und Gesundheitswissenschaftler sowie Pflegewissenschaftler. " Damit gewährleistet der Studiengang eine hohe Interdisziplinarität und Vernetzung der unterschiedlichen Berufsgruppen."

Das bestätigt Jens Göring, in dessen Studiengang außer Ärzten viele Apotheker und Sozialwissenschaftler waren, die meisten zwischen 30 und 40 Jahre alt. Ihm habe vor allem seine Lerngruppe mit zwei Kommilitonen geholfen. "Das Studium Gesundheitsmanagement erfordert eine andere Lernmentalität als das Medizinstudium. Uns Ärzten fiel es anfangs schwer, Freitexte zu formulieren, denn wir kannten aus unserem Studium häufig Multiple-Choice-Fragen." Die behandelten Themen hätten jedoch den fachlichen Horizont "extrem erweitert".

Aus der Lerngruppe sei während des Studiums eine verschworene Gemeinschaft geworden, berichtet Göring, ein Netzwerk, das heute noch besteht. "Wir haben sehr vom Austausch untereinander und der gemeinsamen Arbeit profitiert. Außerdem verbindet auch die hohe Arbeitsbelastung."

Diese bestätigt Stefanie Montag: "Unsere Absolventen berichten zwar von einer sehr ausgefüllten und anstrengenden Studienzeit, aber alle sagen, sie würden es wieder tun."

Am Mittwoch, dem 5. Dezember, um 18.30 Uhr bietet die Uni Hamburg eine Informationsveranstaltung an (Von-Melle-Park 9; Uni-Campus). Der Bewerbungsschluss für das Sommersemester 2013 ist am 14. Januar. Weitere Informationen unter Telefon 040/428 38 63 70.