Am 24. Oktober ist der Talent Day Medien + IT. Dort zeigen 90 Firmen, welche Berufs-, Studien- und Ausbildungsmöglichkeiten es bei ihnen gibt.

"Irgendwas mit Medien" - das ist schon ein geflügeltes Wort. Viele junge Leute antworten so auf die Frage, was sie "später" machen wollen. Dabei geht es kaum vager. "Irgendwas mit Medien" reicht von journalistischen Berufen - Moderator, Kameramann/-frau, Redakteur - über gestalterische Aufgaben wie etwa Grafikdesign, bis zu Spieleentwicklung, PR, Kostümbild oder Bühnentechnik. Nicht zu vergessen der große Bereich der Kaufleute. Schließlich müssen die Medien-Produkte auch beworben und vermarktet werden.

Um Orientierung zu geben, veranstaltet die KWB - Koordinierungsstelle Weiterbildung und Beschäftigung - am 24. Oktober in Hamburg den Talent Day Medien + IT. 90 Unternehmen beteiligen sich am Tag der offenen Tür. Nach Anmeldung können sich junge Leute, die vor der Berufsentscheidung stehen, informieren sowie Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe kennenlernen.

"Dort erwarten sie Workshops, Vorträge und Führungen", sagt Anja Heumann vom Organisatorenteam. In vielen Firmen wird der Infotag von Azubis, Dual-Studenten oder Berufseinsteigern gestaltet. "Denen kann man ungeniert auch andere Fragen stellen, als man das später bei der richtigen Bewerbung machen würde", sagt Heumann.

Dabei ist zum Beispiel die Agentur Deepblue Networks. Personalreferentin Tram Nguyen sucht Bewerber fürs duale Studium "Media Management" an der HSBA, Hamburg School of Business Administration. Etwa 50 Prozent ihrer Zeit verbringen die Teilnehmer in der Agentur für ganzheitliche Kommunikation. "Wir setzen sie als Kundenberater ein", sagt Nguyen. "Sie lernen, Projekte zu steuern und übernehmen nach und nach eigene Kundenaufträge."

Begeisterung für neue Technologien und Neugier müssen die Bewerber mitbringen, ebenso Selbstständigkeit und Eigeninitiative. Interessant findet die Personalreferentin Kandidaten, die schon im Ausland waren oder an Schulprojekten mitgearbeitet haben. "Das duale Studium ist ein sehr straffes Programm", sagt Tram Nguyen. "Wir versuchen Leute zu finden, die dem gewachsen sind." Der Notenschnitt sei nicht so wichtig. "Vor allem zählen Soft Skills und Interesse."

Auch die Digital-Agentur SinnerSchrader lädt zum Talent Day ein. Kandidaten für eine Ausbildung zum Mediengestalter oder Fachinformatiker und fürs duale Studium Wirtschaftsinformatik an der Nordakademie sind dort gefragt. Aber auch Hochschulabsolventen. "Kommunikationsdesigner, Informationstechnologen, Wirtschaftswissenschaftler und Wirtschaftsinformatiker sind sehr interessant für uns", sagt Personalleiterin Peggy Hutchinson. "Ebenso Leute von den Kunsthochschulen oder solche, die ein Studium im Bereich digitale Medien absolviert haben." Kriterien sind unter anderem: relevante Praktika und besonderes Engagement während des Studiums. "Das kann zum Beispiel die Entwicklung einer eigenen Applikation oder einer Webseite sein", sagt Hutchinson.

Wie wichtig schon für Anfänger praktische Erfahrungen sind, unterstreicht Anja Heumann von der KWB. "Vor allem in gestalterischen und journalistischen Berufen muss man Engagement und Arbeitsproben vorweisen können." Das könne zum Beispiel die Mitarbeit an der Schülerzeitung sein, eine Veranstaltungsorganisation im Jugendzentrum oder der eigene Flyer, den man gestaltet hat. Damit wächst auch das Interesse potenzieller Arbeitgeber am Bewerber. Für die Zukunft bestünden besonders gute Aussichten in Jobs, die mit den sozialen Medien, mit App- und Spieleentwicklung zu tun haben, sagt Heumann. "Im klassischen Journalismus dagegen steigen die Chancen nicht gerade."