Immobilienverwalterin Nina Schepers betreut Wohnhäuser – ein Job mit vielfältigen Anforderungen, bei dem man auch oft vor Ort aktiv ist.

Hausbesuche macht Nina Schepers täglich. Die Immobilienverwalterin kümmert sich um Wohl und Wert ihr anvertrauter Gebäude. "Da ist man oft persönlich vor Ort, nicht nur wenn es Probleme gibt", sagt die 30-Jährige. Seit März arbeitet die Immobilienkauffrau für die Grossmann & Berger-Tochter GBG Hansegrund, die unterschiedlichste Immobilien verwaltet, darunter den Bleichenhof und das Prien Haus.

Schepers selbst betreut vor allem Mietshäuser. "In meinem Beruf bin ich vieles gleichzeitig: Kauffrau, Technikerin, Juristin", sagt Schepers. Und manchmal muss sie verstimmte Mieter auch einfach nur mal beschwichtigen. Ihr Arbeitstag beginnt meist am Computer. Da erstellt sie Mietverträge, korrespondiert mit Mietern, Behörden, Anwälten und Eigentümern und überwacht Mietkonten. Zudem hat sie im Blick, wann Mieterhöhungen durchgesetzt werden können. Die Versorgung der Gebäude mit Strom und Wärme sowie die Abfallentsorgung managt Schepers ebenso wie den Winterdienst. Monatlich kalkuliert sie den Einnahmeüberschuss für die Objekte, einmal pro Jahr steht zudem eine umfassende Budget- und Wirtschaftsplanung an.

Bleibt die Miete aus, muss Schepers mahnen. Stocken die Zahlungen eines sonst zuverlässigen Mieters, greift sie auch unterstützend ein, hilft etwa beim Beantragen von Wohngeld oder bei der Vermittlung eines Sozialarbeiters. Hartnäckige Mietpreller landen vor Gericht. Dann ist Schepers manchmal auch bei den Verhandlungen dabei.

"Zuerst vertreten wir immer die Interessen unserer Auftraggeber, der Eigentümer", sagt Nina Schepers. Für die Mieter sei sie in erster Linie Dienstleister. Gehen etwa Beschwerden oder Anfragen ein, muss sie handeln. Während des starken Regens im Frühling dieses Jahres etwa stand sie in Gummistiefeln im Keller eines ihrer Objekte, als die Pumpen installiert wurden. Anschließend kümmerte sie sich darum, dass die Wohnungen renoviert wurden und klärte bei der Versicherung, wer für den Schaden aufkommt.

"Mit der Technik rund ums Haus müssen wir uns genauso auskennen wie mit der Buchhaltung", sagt Schepers. In ihren Bereich fällt auch die Verantwortung für die Haustechnik, etwa den Fahrstuhl, die Belüftungsanlage oder die Heizung. Die Wartung übernehmen zwar Handwerker. "Wir prüfen aber die Protokolle und kontrollieren im Gebäude, welche Arbeiten nötig sind", sagt Schepers. Das technische Know-how dafür hat sie in Seminaren erworben.

Ob energetische Sanierung oder Energieausweis - Schepers muss sich mit allen Details auskennen. Auch darüber hinaus gibt es immer wieder neue Gesetze und Verordnungen, die in den Häusern umgesetzt werden müssen. "Wie etwa jetzt die Trinkwasserverordnung oder die Pflicht zur Installation von Rauchmeldern", sagt Schepers.

"Wir agieren heute weit aktiver als früher", sagt Schepers. Insbesondere bei älteren Immobilien mit Leerstand seien neue Ideen gefragt. Zurzeit betreue sie solch ein Objekt, das lange nicht modernisiert wurde. Dafür prüft sie, welche Sanierungsmaßnahmen am Gebäude nötig sind und inwieweit sie sich wirtschaftlich realisieren lassen.

"Hierzu führe ich Gespräche mit Architekten, Handwerkern, Vermessern und Baubehörden", sagt Schepers. Später ist sie für die Bauarbeiten mitverantwortlich, am Ende für Kontrolle, Abnahme und Rechnungsprüfung.

Auch wenn ein Eigentümer ein neues Objekt kaufen will, ist Schepers' Expertise gefragt: Dann prüft sie Verträge, bewertet die Immobilie, schätzt Mietpreise und organisiert eine Begehung, um den technischen Zustand der Immobilie einzuordnen. Ihre Devise: Managen statt Verwalten.