In Business-Kleidung, freundlich und neugierig - so wünschen sich Firmenvertreter die Besucher. Dann kann schon mal ein Jobangebot winken.

Am 9. und 10. Mai wird der Campus der Hamburger Uni zum Marktplatz für Arbeitgeber und Absolventen. Zur Jobmesse Stellenwerk haben sich mehr als 70 Hamburger Firmen angemeldet. Zum fünften Mal können Studenten im Uni-Hauptgebäude Kontakt zu potenziellen Arbeitgebern knüpfen und sich in Vorträgen und Beratungsgesprächen rund um die Themen Bewerbung und Jobstart informieren.

Die Aussteller haben Praktika, Trainee-Stellen und feste Jobs im Angebot. "Eine gute Vorbereitung ist das A und O für einen erfolgreichen Besuch bei einer Jobmesse", sagt Astrid Bültemeier, Leiterin des Alumni & Career Centers an der TU Hamburg-Harburg.

"Wer an den Stand eines Unternehmens stolpert und fragt, was die Firma eigentlich herstellt und wo das Unternehmen seinen Hauptsitz hat, ist schnell unten durch." Bültemeier rät: "Schon beim ersten Gespräch sollte klar sein, für welche Position sich jemand bewerben möchte und warum."

+++Die richtigen Worte fürs Anschreiben+++

Sie empfiehlt, ein kurzes Anschreiben plus Lebenslauf vorzubereiten, um dies bei Bedarf dem Personaler zu geben. Auch Visitenkarten sollten die Bewerber mitnehmen. Schließlich führten die Aussteller an den Messetagen Hunderte Gespräche. Vor der Jobmesse sollten Bewerber außerdem üben, sich in ein bis zwei Minuten als künftiger Mitarbeiter zu präsentieren. "Das ist anfangs schwierig", gibt Bültemeier zu. Das könne man aber gut mit Kommilitonen üben, etwa in Workshops des Netzwerks Hamburger Career Service ( www.hh-cs.net ) von Uni, TU und HAW. Auch ihre Optik sollten Teilnehmer am Messetag nicht vernachlässigen. Bei einem Event wie Stellenwerk sollten sie wie bei einem richtigen Bewerbungsgespräch auftreten.

Offenheit, Neugierde und Authentizität erwartet Personalvermittlerin Heidrun Jürgens von Berufseinsteigern. Sie wünscht sich Bewerber mit Mut zur Lücke: "Es macht gar nichts, wenn jemand, der frisch von der Uni kommt, mal ein Detail nicht verstanden hat." Einen schlechten Eindruck mache es aber, wenn jemand unhöflich, selbstgefällig oder arrogant auftritt. Jürgens: "70 Prozent der Qualifikation eines potenziellen neuen Angestellten macht dessen Sozialverhalten aus. Geschäftsführer achten zuerst darauf, ob jemand als Persönlichkeit ins Team passt."

+++Die Bewerbungstipps der Personalexpertin+++

Auch Knut Maack, verantwortlich für das Personalmarketing beim Gabelstaplerhersteller Still (7300 Mitarbeiter), bereitet sich auf die Jobmesse an der Uni vor. Seine Firma will in diesem Jahr 90 neue Mitarbeiter einstellen. Still ist Marktführer für Elektrostapler in Deutschland. 60 Praktikumsplätze sollen während der zweitägigen Jobmesse mit Hamburger Studierenden und Absolventen besetzt werden. Maack: "Wir suchen Praktikanten für alle Bereiche. Dazu gehören sowohl die Produktentwicklung, Produktion und Logistik als auch Personal, Marketing und Controlling."

Aus einem drei- bis sechsmonatigen Praktikum bei Still in Billbrook entwickelt sich meist mehr. Maack: "Viele Praktikanten schreiben später ihre Bachelor- oder Masterarbeit mit unserer Unterstützung." Etwa zehn Prozent aller Still-Praktikanten erhalten nach ihrem erfolgreichen Studium einen Arbeitsvertrag bei dem Logistik-Spezialisten. Für den Personalexperten ist der persönliche Eindruck, den eine Nachwuchskraft macht, wichtig - die Bewerbungsunterlagen aber auch: "Wir brauchen Teamplayer, keine Einzelkämpfer. Nur so können wir erfolgreich bleiben."