Reisen bildet – manchmal können sie auch der Grundstock für eine Geschäftsidee sein – so wie bei Murat Bulut, der Äpfel köstlich veredelt.

Mit den Liebesäpfeln vom Dom möchte Murat Bulut seine "feinsten Toffeeäpfel" absolut nicht verglichen wissen. Sie erinnern auch nur entfernt daran. Buluts Granny Smith sind mit viel edleren Zutaten umhüllt: Toffee, Zartbitterschokolade, dekoriert mit essbarem Blattgold oder Minimarshmallows. Die selbst kreierten und hergestellten Toffeeäpfel verkauft Bulut, 39, Koch und Restaurantfachmann, seit zwei Monaten in einem Ladenlokal in der Güntherstraße 96 in Hohenfelde - und auf Tour: "Jeden Vormittag bin ich auf Akquise", sagt der Hamburger.

Als Give-away mit Logo für die Firmenmesse, als essbare Einladungskarte für die Hochzeit - Murat Bulut hat viele Ideen für seine Kunden. Ordentlich für sich werben muss er: "Die Güntherstraße ist eine 2-b-Lage." Aber dafür gehört ihm der Laden, den er von einem Designer hat gestalten lassen und in dessen Hinterzimmer er wohnt - bis Candybel genug abwirft. Ein Online-Shop, an dem er gerade bastelt, soll dabei helfen.

"Ich habe Respekt vor Mieten", sagt Bulut. Darum ersteigerte er den Laden. "Mit null Kredit." Er habe sein Leben lang gespart. Und über die richtige Idee gegrübelt: "Selbstständig zu sein ist mein Lebenstraum." Als ihm auf einer USA-Reise der Geistesblitz kam, diskutierte er seine Pläne intensiv mit seiner Schwester und Freunden - und meldete sich bei der Gründerhilfe .garage an. Natürlich kenne auch er Zweifel, schlaflose Nächte, sagt Bulut. Manchmal hätte er sich einen Partner beim Gründen gewünscht. "Aber so habe ich zumindest die komplette Kontrolle."

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