Hamburg. Seit November ist die mobile Reinigungsanlage in Betrieb – die erste in einem europäischen Hafen. Wie sie das Ökosystem schützt.

Cholera-Bakterien aus Singapur, Algen aus Shenzhen oder Krebse vom Golf von Mexiko: Mit einer neuen Reinigungsanlage im Hamburger Hafen sind rund zwei Monate nach Inbetriebnahme mehrere Tonnen Ballastwasser aus den Tanks von Containerschiffen gereinigt worden. Wie die Hamburger Umweltbehörde mitteilte, werden damit strenge internationale Richtlinien erfüllt und das Ökosystem des Hamburger Hafens geschützt.

Ballastwasser ist Meerwasser, das Containerschiffe in ihre Tanks pumpen, damit sie tief genug im Wasser liegen und auch mit weniger Ladung stabil fahren können. Über das Wasser gelangen Mikroorganismen in die Tanks. Wird das Wasser nun abgelassen, werden etwa Bakterien, Algen oder Meerestiere in andere Ökosysteme eingeschwemmt. Das kann das ökologische Gleichgewicht stören und heimische Spezies verdrängen.

Betrieben wird die Anlage vom Hamburger Entsorgungsspezialisten Jongen

Seit November 2019 ist deshalb eine mobile Ballastwasser-Reinigungsanlage in Hamburg in Betrieb – nach Angaben der Umweltbehörde die erste in einem europäischen Hafen. "Wir haben wertvolle Erfahrungen gesammelt, besonders in Bezug auf die technische Umsetzung der Verbindung zwischen Schiff und Behandlungsanlage", erklärte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne).

Betrieben wird die Anlage vom Hamburger Entsorgungsspezialisten Jongen. Die Umweltbehörde bezuschusse das Pilotprojekt mit rund 300.000 Euro. Der Testzeitraum ist zunächst auf drei Monate angelegt.