Bonn. Die Zahl der Beschwerden über Post-Dienstleister ist um ein Drittel gestiegen – vor allem über Verspätungen und Falschzustellungen.

Immer mehr Menschen in Deutschland beschweren sich über Verspätungen und Ausfälle bei der Deutschen Post. Allein im Jahr 2019 stieg die Zahl der Beschwerden im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel auf rund 17.200.

Wie die Bundesnetzagentur am Montag mitteilte, lag die Zahl der Beschwerden im Vorjahr bei rund 12.600 Beschwerden, im Jahr 2017 sogar nur bei 6.100.

Mit knapp 55 Prozent entfiele mehr als die Hälfte der Beschwerdegründe auf den Briefbereich, heißt es in einer Mitteilung der Bundesnetzagentur. Rund 34 Prozent der Beschwerdegründe betrifft demnach Pakete.

Häufigster Grund für die Beschwerden waren demzufolge verspätete und falsch zugestellte Briefe, Zustellausfälle sowie die nicht versuchte sogenannte Haustürzustellung, das heißt die direkte Paketzustellung an der Empfängeradresse.

Zahl der Beschwerden bei der Post erneut gestiegen

Die kritischen Wortmeldungen bei der Bonner Regulierungsbehörde beziehen sich auf die ganze Branche – also auch auf die Wettbewerber. Da der ehemalige Staatskonzern aber mit großem Abstand Marktführer ist, richtet sich die allermeiste Kritik gegen die Arbeit seiner Beschäftigten.

Die Aussagekraft der Beschwerden ist aber begrenzt. Denn unklar ist, ob der Anstieg an einer schlechteren Arbeit liegt, oder an der höheren Bekanntheit der Beschwerdemöglichkeit.

Weiter Ärger um Hermes-Boten- Fliegende und versteckte Pakete

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    Auf diesen Punkt wies ein Post-Sprecher als Reaktion auf den Anstieg hin. Zudem betonte er, dass die Zahl der Beschwerden relativ gering seien. „Unser Sendungsvolumen summierte sich im Jahr 2018 auf mehr als 19 Milliarden Pakete und Briefe“, sagte er.

    Vize von Bundesnetzagentur: Nehmen Beschwerden „sehr ernst“

    „Im Vergleich dazu liegen die Beschwerden bei der Bundesnetzagentur nicht mal im Promillebereich.“ Die Post-Beschäftigten leisteten eine „überwiegend hervorragende Arbeit“. Die direkt bei seiner Firma eingegangenen Beschwerden seien in den vergangenen Monaten rückläufig gewesen.

    Der Vizepräsident der Bundesnetzagentur Peter Franke sagte, seine Behörde nehme das steigende Beschwerdeaufkommen „sehr ernst“. Er wies aber auch darauf hin, dass die Post gesetzliche Vorgaben erfülle. Probleme beim Paket-Versand? So funktioniert die Beschwerde.

    DHL versucht indes bereits, die Kunden zufriedener zu machen, zum Beispiel mit genauen Informationen zur Zustellzeit. Die DHL hebt zum Januar 2020 erneut die Paketpreise – So teuer werden Zustellungen künftig. Die verschiedenen Dienstleister unterscheiden sich bei den Preisen: DHL, Hermes und Co. – So teuer ist der Paket-Versand.

    In Mecklenburg-Vorpommern landeten Hunderte Briefe vor kurzem nicht in Briefkästen, sondern in der Natur. (dpa/les)