Gunderhandviertel. Claus Blohms Familie baut Obst im Alten Land an. Jetzt sieht sich der Landwirt bedroht und zieht vor Gericht – mit prominenter Hilfe.

„Am besten erst mal gucken, sonst wissen Sie ja gar nicht, wovon wir reden“, sagt Claus Blohm. Der Biobauer winkt ungeduldig. Die Apfelernte im Alten Land ist voll im Gang. Kurz darauf kurvt er im bunt beklebten Minitransporter über seine Plantage. „Hier“, sagt er und stoppt unvermittelt. Links und rechts des Wegs stehen die Bäume in Reih und Glied, zwischen den Blättern hängen rot-grüne Äpfel. Jonagold, die Sorte ist bei Kunden beliebt. Alles sieht so aus, wie es sollte. Bis Blohm nach einem Apfel greift.

Über die Schale ziehen sich dunkle ledrige Flecken wie eine Geschwulst. „Sonnenbrand“, sagt er knapp. Dann zeigt er auf einen Apfel weiter oben, in dem ein braunes Loch klafft. „Da ist der Apfelwickler am Werk“, sagt der 62-Jährige. Im Inneren bohrt der Schädling sein verzweigtes Tunnelsystem. Als Tafelobst kann der Landwirt diese Früchte nicht mehr verkaufen, sondern nur für die Vermostung – zu deutlich niedrigeren Preisen. Und in dem Baum wartet schon der nächste Feind. Die Pfennigminiermotte hat sich eingenistet und hinterlässt runde, braune Verfärbungen auf den Blättern.