Hamburg. Ehepaar Mohrs Gespür für Daunen: Seit 50 Jahren fertigen die Hamburger Decken und Kissen per Hand.

Auf der altmodischen Waage steht ein großer Sack. Außen blau-weißes Karo, drinnen weiße Daunen fast bis zum Rand. Mit einer schnellen Handbewegung greift Monika Mohr hinein. Ein kurzer Blick auf die Gewichtsanzeige. „Für jedes Karo brauche ich 20 Gramm Daunen“, sagt sie. Eigentlich muss sie gar nicht wiegen, so eingespielt sind die Bewegungen. Aber sicher ist sicher.

Die Hülle, die eine gemütliche Bettdecke werden soll, hat die 74-Jährige im hellblauen Kittel auf einem Tisch ausgebreitet. Nach und nach füllt sie die vorgesteppten Quadrate. Dann dreht sie sich um, setzt sich an die Nähmaschine. Es rattert kurz, die erste Reihe mit flauschig weichen Daunenkaros ist verschlossen. „So gleichmäßig bekommt man das nur per Hand hin“, sagt Monika Mohr und streicht über die glatte Oberfläche. Gerade hat sie eine große Winterdecke in Arbeit, 800 Gramm Daunen müssen verarbeitet werden. Das dauert ungefähr eine halbe Stunde. Zehn Stück schafft sie im Schnitt am Tag.