Hamburg. Frühere HSH-Bank löst alle Tages- und Festgeldkonten der Privatanleger auf. Warum die Kleinsparer nicht mehr benötigt werden.

Es war nur ein kurzer Ausflug in die Welt der Kleinsparer, die ihr Geld gern auf Tages- und Festgeldkonten anlegen. Noch als HSH-Landesbank für Hamburg und Schleswig-Holstein hatte die inzwischen privatisierte Hamburg Commercial Bank (HCOB) mit attraktiven Zinsen um das Geld der Privatanleger geworben. Im Januar 2018 wurden sie mit Zinsen von 0,80 Prozent für das Tagesgeld und bis zu zu 0,95 Prozent für ein einjähriges Festgeld gelockt. Damals gehörte das Institut zu den Anbietern mit den höchsten Konditionen. Vermittelt wurden die Anlagen über das Hamburger Portal Zinspilot, das Anlagen von verschiedenen Banken vermittelt.

Doch keine zwei Jahre später kommt die völlige Kehrtwende. Zum 1. Oktober wird die HCOB den Anlegern ihr Tagesgeld komplett zurückzahlen, bestätigte ein Sprecher der Bank auf Anfrage. Die Situation der Bank habe sich komplett gewandelt. Im Klartext: Das Geld der Kleinanleger wird nicht mehr benötigt. Zuletzt hatte die HCOB eine Anleihe über 500 Millionen Euro erfolgreich bei institutionellen Anlegern platziert. Offenbar kann sich die Bank nach der Privatisierung am Markt wesentlich günstiger Geld beschaffen als bei Privatanlegern.