Hamburg. Hamburger Händler registrieren Trendwende trotz umstrittener Umweltbilanz. Verkauf stieg um 23 Prozent.

Eigentlich spielt Dosenbier bei Graeff Getränke keine große Rolle. Wer bei dem alteingesessenen Händler mit Parkplatz in Osdorf vorfährt, kommt meist mit dem Auto und kauft kistenweise. Trotzdem registriert Geschäftsführer Sven Scharnberg, dass mehr Getränkedosen verlangt werden. „Wir sind davon nicht so überzeugt“, sagt der Getränkehändler. Dennoch würde überlegt, das Angebot auszubauen. „Wir wollen den Trend nicht verpassen und unsere Kunden bedienen.“

Getränkedosen haben in Deutschland ein Revival. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der verkauften Dosen nach Angaben des Branchenverbands Forum Getränkedose um gut 23 Prozent gegenüber 2017 auf mehr als 3,54 Milliarden. Der höchste Stand seit 15 Jahren. Vor der Einführung des Dosenpfands 2003 gingen jährlich noch mehr als sieben Milliarden Getränkedosen über den Ladentisch. Danach waren die Absatzzahlen dramatisch eingebrochen – auf gerade mal 300 Millionen.