Berlin. Der Autobauer Porsche kann seine Fahrzeuge nicht rechtzeitig für den neuen Abgastest WLTP umrüsten. Auch Daimler drohen Probleme.

Der Abgasskandal im VW-Konzern holt die Luxustochter Porsche erneut ein. Nachdem der Sportwagenbauer bereits seine Diesel-Modelle aus dem Programm nehmen musste, trifft es nun den Verkauf der verbliebenen Modelle mit Benzinmotor. Um das ab 1. September vorgeschriebene strengere Abgas-Testverfahren WLTP zu bestehen, brauchen die Fahrzeuge einen Partikelfilter. Entsprechende Modelle sind offenbar nicht lieferfähig. Porsche spricht von einem vorübergehend eingeschränkten Modellangebot. Der WLTP-Test war nach dem Abgasskandal eingeführt worden.

Wie groß die Lieferprobleme sind, dazu schweigt der Hersteller. Die Umstellung der Modellpalette mache neue Zulassungen erforderlich, heißt es. Zunächst solle unter anderem die Sportwagen-Ikone 911 die neue Technologie erhalten – als Termin nennt die VW-Tochter nur ihr Jubiläumsjahr, 2018 feiert sie ihr 70-jähriges Bestehen.

Bestehende Aufträge werden abgearbeitet

Wer sich einen Neuwagen auf der Internetseite von Porsche zusammenstellen will, erhält derzeit diesen Hinweis: „Dieses Modell ist aktuell nicht als frei konfigurierbarer Neuwagen erhältlich.“ Interessierte sollen sich an die Autohäuser wenden. Als „Verkaufsstopp“, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ titelt, will Porsche das nicht verstanden wissen. Bestellungen nehme man weiterhin entgegen, heißt es in einer Stellungnahme, die dieser Redaktion vorliegt. Die Produktion laufe ohnehin weiter: Aufträge europäischer Kunden würden bis zum 1. September abgearbeitet. Außerhalb der EU gelten andere Vorschriften.

Die Verkaufseinschränkungen überraschen Jürgen Resch, Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), nicht. „Die Autoindustrie hat offenbar zu lange darauf gesetzt, die Einführung des WLTP-Tests auf politischer Ebene um ein bis zwei Jahre verzögern zu können“, sagt er. Porsche habe bis zuletzt darauf gehofft, weiter seine Interpretation der Zulassungsvorschriften fahren zu können. „Diese Strategie ist nicht aufgegangen“, sagt Resch.

Nicht nur Porsche ist vom neuen Abgastest betroffen, der realistischere Ergebnisse liefern soll. BMW musste sein Flaggschiff, den 7er-Benziner, für ein Jahr aus dem Angebot nehmen. Auch VW erwartet Probleme. „Mit Hochdruck“ arbeite die Marke daran, die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten, sagte Personalchef Martin Rosik dem Mitarbeitermagazin „Inside“. Doch müssten einige Varianten, die bis zum September kein WLTP-Zertifikat hätten, vorläufig aus dem Programm genommen werden.

Abschalteinrichtung in 750.000 Daimler-Fahrzeugen?

Auch für Daimler könnte sich die Lage im Diesel-Skandal zuspitzen. Das Bundesverkehrsministerium droht dem Autobauer offenbar mit einer Strafe von 5000 Euro für jedes Fahrzeug mit einer verbotenen Abschalteinrichtung bei der Abgasreinigung, insgesamt 3,75 Milliarden Euro. Nach einem Bericht des „Spiegel“ habe Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) bei einem Treffen mit Daimler-Chef Dieter Zetsche am Montag den Verdacht geäußert, es könnten bis zu 750.000 Fahrzeuge betroffen sein. Es gehe besonders um die C-Klasse. Zetsche soll dem Ministerium innerhalb von zwei Wochen Details vorlegen. Die Indizien seien aus Sicht der Verkehrsbehörden erdrückend, heißt es in dem Bericht.

In der vergangenen Woche hatte das Kraftfahrt-Bundesamt einen Rückruf für 5000 Transporter des Typs Vito wegen einer verbotenen Abschalteinrichtung angeordnet. Diese senkt die Abgaswerte auf dem Prüfstand. Daimler bestreitet dies und kündigte an, vor Gericht zu ziehen.

Porsche: Starke Fotos des Kultautos

Es gibt wenige Automobile, die das Herz ambitionierter PS-Enthusiasten so hoch schlagen lassen, wie die von Porsche. Das Gefährt besitzt nicht nur einen unverwechselbaren Klang, sondern auch ein Gesicht, das man sofort erkennt. Und das sich in den letzten sieben Jahrzehnten nicht wesentlich verändert hat. Im Juni 2018 feierte die Marke ihren 70. Geburtstag. Aus diesem Anlass ist der Bildband „Porsche Milestone“ entstanden – erschienen bei teNeues. Diese Aufnahme zeigt das Porsche-Model 356 SL Coupé aus dem Jahr 1951.
Es gibt wenige Automobile, die das Herz ambitionierter PS-Enthusiasten so hoch schlagen lassen, wie die von Porsche. Das Gefährt besitzt nicht nur einen unverwechselbaren Klang, sondern auch ein Gesicht, das man sofort erkennt. Und das sich in den letzten sieben Jahrzehnten nicht wesentlich verändert hat. Im Juni 2018 feierte die Marke ihren 70. Geburtstag. Aus diesem Anlass ist der Bildband „Porsche Milestone“ entstanden – erschienen bei teNeues. Diese Aufnahme zeigt das Porsche-Model 356 SL Coupé aus dem Jahr 1951. © © Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
Die Milestones stehen an den Rennstrecken und an den Straßen der Welt. Das Foto zeigt den Amerikaner Dan Gurney beim Grand Prix von Holland in Zandvoort mit dem Formel-1-Porsche 804 im Jahr 1962.
Die Milestones stehen an den Rennstrecken und an den Straßen der Welt. Das Foto zeigt den Amerikaner Dan Gurney beim Grand Prix von Holland in Zandvoort mit dem Formel-1-Porsche 804 im Jahr 1962. © © Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
Etwas lädiert und gezeichnet vom 24-Stunden-Rennen von Le Mans im Jahr 1976: Der Porsche 936 Spyder.
Etwas lädiert und gezeichnet vom 24-Stunden-Rennen von Le Mans im Jahr 1976: Der Porsche 936 Spyder. © Bildagentur Kräling | © Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
Ein Sportwagen, der über die Generationen immer schnittiger und immer schneller wurde. Dieses Foto zeigt den Porsche 718 RS 60 Spyder aus dem Jahr 1960.
Ein Sportwagen, der über die Generationen immer schnittiger und immer schneller wurde. Dieses Foto zeigt den Porsche 718 RS 60 Spyder aus dem Jahr 1960. © © Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
Auch über dem Asphalt macht der Porsche 908 aus dem Jahr 1968 ein gute Figur.
Auch über dem Asphalt macht der Porsche 908 aus dem Jahr 1968 ein gute Figur. © © Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
Der gewaltige Porsche 917 KH aus dem Jahr 1969.
Der gewaltige Porsche 917 KH aus dem Jahr 1969. © © Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
Boxenstopp des Porsches 917/30 während des Canadian-American Challenge Cups (kurz: CanAm) in den USA im Jahr 1973.
Boxenstopp des Porsches 917/30 während des Canadian-American Challenge Cups (kurz: CanAm) in den USA im Jahr 1973. © © Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
Die 80er lassen grüßen: Der Porsche 924 S aus dem Jahr 1985.
Die 80er lassen grüßen: Der Porsche 924 S aus dem Jahr 1985. © © Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
Der Porsche 918 Spyder aus dem 2013.
Der Porsche 918 Spyder aus dem 2013. © © Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
Mit dem Porsche 919 Hybrid ging es 2014 für das Team Nico Huelkenberg, Earl Bamber und  Nick Tandy zum 24-Stunden-Rennen in Le Mans.
Mit dem Porsche 919 Hybrid ging es 2014 für das Team Nico Huelkenberg, Earl Bamber und Nick Tandy zum 24-Stunden-Rennen in Le Mans. © © Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
„Porsche Milestone“ zeigt auf 224 Seiten anhand von 100 Farb- und 50 Schwarz-Weiß-Fotografien eindrucksvoll die Porsche-Palette von 1948 bis 2017. Der Bildband ist bei teNeues (www.teneues.com) erschienen und für 49,90 Euro zu erwerben.
„Porsche Milestone“ zeigt auf 224 Seiten anhand von 100 Farb- und 50 Schwarz-Weiß-Fotografien eindrucksvoll die Porsche-Palette von 1948 bis 2017. Der Bildband ist bei teNeues (www.teneues.com) erschienen und für 49,90 Euro zu erwerben. © © Porsche Milestones | © Rafael Krötz
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