Berlin. Im Durchschnitt werden die Stromrechnungen für Privatkunden um 4,4 Prozent teurer. Von der Erhöhung sind alle Bundesländer betroffen.

Für Millionen Privathaushalte in Deutschland steigen die Strompreise erneut. Dies geht aus einer aktuellen Übersicht des Vergleichsportals Verivox hervor, die unserer Redaktion vorliegt. 70 regionale Versorger haben demnach ihre Preise ab März, April oder Mai 2017 angehoben. Im Durchschnitt steigen die Rechnungen für die Privatkunden um 4,4 Prozent.

Nach Angaben von Verivox bedeutet das für Haushalte mit einem Jahresverbrauch von 4000 Kilowattstunden zusätzliche Kosten von 54 Euro. Die Anhebungen betreffen alle Bundesländer. Besonders schlagen sie sich jedoch im Versorgungsgebiet von Eon nieder. In Bayern steigen die Preise in der Grundversorgung dieses Unternehmens um 14,1 Prozent, in Niedersachsen um 7,9 Prozent.

Gestiegene Kosten für die Ökostrom-Umlage als Grund

Bärbel Höhn, Energie-Expertin der Grünen.
Bärbel Höhn, Energie-Expertin der Grünen. © imago/Müller-Stauffenberg | imago stock&people

In den Versorgungsgebieten liegen mehr als zwölf Millionen Haushalte. Die Unternehmen begründen die höheren Tarife oft mit den gestiegenen Kosten für die Ökostrom-Umlage. „Dieser Kostenentwicklung kann sich nun auch Eon leider nicht mehr entziehen“, sagte ein Sprecher. Allerdings sind die Börsenstrompreise gesunken.

„Die Strompreise dürften deswegen eigentlich nicht so stark anziehen“, sagte Bärbel Höhn, Energie-Expertin der Grünen. „Besonders die starken Steigerungen bei einigen Versorgern lassen aufhorchen. Entweder die Beschaffungsstrategie war schlecht oder es gibt Mitnahmeeffekte.“ (koch)