Berlin. Zu viel Regen, kühle Temperaturen und wenig Sonnenschein: In vielen Regionen Deutschlands wird die Ernte der Bauern mager ausfallen.

Die Erntebilanz der deutschen Landwirte fällt in diesem Jahr nicht gut aus. Schuld daran sind das feuchte Frühjahr und der regenreiche Sommer. Beim Getreide werde mit 43,5 Millionen Tonnen eine um elf Prozent niedrigere Ernte als im vergangenen Jahr erwartet, teilte der Deutsche Bauernverband (DBV) mit. Auch beim Raps wird mit deutlichen Einbußen gerechnet. „In diesem Jahr standen die Feldbestände in weiten Teilen Westdeutschlands regelrecht in übersättigten und damit kalten Böden“, sagte DBV-Präsident Joachim Rukwied. Zudem habe die Sonne zu oft gefehlt.

Die Ernte des Winterweizens ist in vielen Regionen Deutschlands noch nicht eingefahren. Häufig seien erst drei Viertel der Flächen abgeerntet worden. Auch um die Qualität der Erträge müsse man sich Sorgen machen. Sollten die Standards für Brotmehl nicht erreicht werden, könne die Ernte nur als preiswerter Futterweizen verkauft werden, sagte Rukwied.

Preise für Getreide stagnieren seit geraumer Zeit

Viele Bauern arbeiten hierzulande am Rande des Existenzminimums. Die Preise, die die Erzeuger auf dem Markt erhielten, sind dem DBV zufolge nicht mehr wirtschaftlich. Erschwerend kämen Rekordernten in den USA und der Schwarzmeerregion hinzu so. So stagnierten die Preise auf den internationalen Getreidemärkten. (rtr/aba)