Berlin. Seit 2009 sind die Verbraucherpreise nicht mehr so wenig gestiegen wie im vergangenen Jahr. Einer der Gründe: der niedrige Ölpreis.

Die Inflation in Deutschland ist im vergangenen Jahr auf den tiefsten Stand seit dem Rezessionsjahr 2009 gesunken. Vor allem billigeres Öl und günstige Energie sorgten dafür, dass die Verbraucherpreise im Schnitt nur um 0,3 Prozent stiegen, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. 2014 lag die Jahresteuerung noch bei 0,9 Prozent, 2013 bei 1,5 Prozent und 2012 sogar bei 2,0 Prozent.

Im vergangenen Jahr kostete Energie deutlich weniger, was auch den Autofahrern zugutekam. So verbilligte sich etwa im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen das Tanken um knapp zehn Prozent. Heizöl kostete im Jahresschnitt etwa ein Viertel weniger als noch 2014.

Preise auch in der Eurozone kaum gestiegen

In ganz Deutschland fiel die Jahresteuerung im Dezember auf 0,3 Prozent, nach 0,4 Prozent im November. Von November auf Dezember verbilligten sich Waren und Dienstleistungen sogar durchschnittlich um 0,1 Prozent.

Auch in der gesamten Euro-Zone klettern die Preise kaum noch, was der Europäischen Zentralbank (EZB) Kopfschmerzen bereitet. Denn die EZB spricht nur bei Werten von knapp zwei Prozent von stabilen Preisen. Seit März pumpen die Währungshüter über den Kauf von Staatsanleihen Monat für Monat Milliarden in das Finanzsystem. Das mittlerweile auf 1,5 Billionen Euro angelegte Kaufprogramm, das auch Pfandbriefe und Hypothekenpapiere umfasst, soll bis mindestens Ende März 2017 laufen. Ziel ist es, die niedrige Inflation anzuheizen und als Hilfe für die Konjunktur auch die Kreditvergabe anzuschieben. (rtr)