Prokon hatte zuvor seine 75.000 Anleger in einem Schreiben aufgefordert, kein Kapital abzuziehen und Kündigungen rückgängig zu machen. Bei der Staatsanwaltschaft Lübeck gingen bereits Strafanzeigen gegen Prokon ein.

Itzehoe. Trotz massiven Drucks auf ihre Anleger zeichnet sich bei der Windenergie-Firma Prokon keine Wende zum Besseren ab. Bis zum Dienstag wurden Genussrechte in Höhe von 202,4 Millionen Euro gekündigt, wie das Unternehmen mitteilte. Das Genussrechtskapital beträgt dem Unternehmen zufolge knapp 1,4 Milliarden Euro. Zuvor hatte Prokon seine 75.000 Anleger in einem Schreiben aufgefordert, kein Kapital abzuziehen und Kündigungen rückgängig zu machen.

Eine Planinsolvenz lasse sich nur beim Erhalt von mindestens 95 Prozent des Genussrechtskapitals verhindern. Fünf Prozent von 1,4 Milliarden Euro wären 70 Millionen Euro. Diese Summe ist bereits weit überschritten. Prokon hat den Anlegern eine Frist bis zum 20. Januar gesetzt, sich zu erklären. Bei der Staatsanwaltschaft Lübeck gingen bereits Strafanzeigen gegen Prokon ein. Geprüft werde ein Anfangsverdacht wegen Betrugs.