Hamburg. Sie haben schon ein Studium als Lehrer oder eine Ausbildung zum TV-Produzenten hinter sich, doch in ihrer Heimat gibt es für sie kaum eine Chance auf einen Arbeitsplatz. 17 Auszubildende aus den europäischen Krisenländern Spanien und Portugal haben Anfang August ihre Lehre im Hamburger Hotel- und Gaststättengewerbe begonnen. Insgesamt sollen 75 Ausbildungsplätze in der Hansestadt und im Norden mit jungen Nachwuchskräften aus Südeuropa besetzt werden.

Bürgermeister Olaf Scholz lobte die jungen Zuwanderer bei einer Willkommensfeier als „europäische Avantgarde“. Mit dem Entschluss, ihre Heimatländer zu verlassen und die Chance auf ein erfolgreiches Erwerbsleben zu ergreifen, hätten sie eine mutige und wichtige Entscheidung getroffen.

Die jungen Erwachsenen sind im Rahmen eines Sonderprogramms der Bundesregierung nach Deutschland gekommen, das als Beitrag gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Europa und gegen den Fachkräftemangel in der Bundesrepublik gedacht ist. In Hamburg werden die Auszubildenden vom Bildungszentrum Grone betreut, das auch zwei Mitarbeiter abgestellt hat, die den Lehrlingen bei beruflichen oder sprachlichen Problemen helfen werden. Auch die Bundesagentur für Arbeit und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband sind in das Projekt eingebunden.