Hamburg. Der frühere HSH-Nordbank-Chef Dirk Jens Nonnenmacher und fünf weitere Ex-Vorstände müssen sich wegen des Verdachts der "Untreue in einem besonders schweren Fall" vor Gericht verantworten. Das Landgericht Hamburg hat die Anklage gegen die Manager zugelassen. Einen entsprechenden Bericht in der Online-Ausgabe der "Süddeutschen Zeitung" bestätigte Nonnenmachers Anwalt Heinz Wagner dem Abendblatt. Voraussichtlich Mitte Juli beginne die Hauptverhandlung.

Hintergrund sind Geschäfte mit dem Codenamen "Omega" aus dem Jahr 2007, die für die Landesbank in der Finanzkrise schließlich verlustreich endeten. Angeklagt sind die sechs Mitglieder des damaligen Vorstands. Sie werden verdächtigt, die Entscheidung für die Wertpapiertransaktion nicht sorgfältig geprüft zu haben. Bei den Omega-Geschäften sei der Vorstand ein unvertretbares Risiko eingegangen, hieß es zur Anklageerhebung bei der Staatsanwaltschaft. Das gelte vor allem angesichts der Finanzkrise, die 2007 bereits eingesetzt hatte. Alle sechs Beschuldigten weisen die Vorwürfe zurück. Nonnenmacher war zur fraglichen Zeit noch nicht Vorsitzender des Vorstandes, sondern als Finanzchef erst zwei Monate zuvor in die HSH eingetreten.

Das Verfahren dürfte sich über etliche Monate hinziehen. Das Gericht plant bereits Verhandlungstermine bis Ende 2013.