72.133 Menschen waren im Februar in Hamburg ohne Job. Im März soll sich die Lage noch verbessern

Hamburg. Der Arbeitsmarkt in Hamburg hat sich im Februar besser entwickelt als erwartet. Die Zahl der Menschen ohne Job ging gegenüber dem Januar um 446 oder 0,6 Prozent auf 72.133 zurück. Gewöhnlich steigt im Februar die Zahl der Betroffenen aus saisonalen Gründen an. "Wir haben jetzt aber den niedrigsten Wert für diesen Wintermonat seit dem Jahr 1994", sagte der Chef der Hamburger Arbeitsagentur, Sönke Fock, am Donnerstag in Hamburg. Trotz des leichten Rückgangs bei den Arbeitslosen bleibt die Quote in Hamburg mit 7,6 Prozent gegenüber dem Januar konstant. Im Vorjahr lag der Wert im Februar bei 7,8 Prozent.

Der Trend auf dem Arbeitsmarkt ist damit in Hamburg positiver als auf Bundesebene. Denn dort hat sich das Winterwetter bemerkbar gemacht. Die Zahl der Erwerbslosen stieg um 18.000 auf 3,156 Millionen. Dies habe aber allein jahreszeitliche Gründe.

"Der deutsche Arbeitsmarkt scheint die schwache wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen Monate gut zu verkraften und zeigt sich robust", sagte der Chef der Bundesagentur, Frank-Jürgen Weise. Die bundesweite Arbeitslosenquote liegt aber noch unter dem Hamburger Wert. Sie blieb mit 7,4 Prozent ebenfalls konstant.

"Hamburg ist nicht so stark konjunkturabhängig wie Flächenländer mit viel Metallindustrie und Autobau. Dazu stabilisieren die zahlreichen Dienstleister die wirtschaftliche Lage", sagte Fock. Zwar ist die Zahl der Erwerbslosen im Bereich der Arbeitslosenversicherung gestiegen. Doch dieses Plus wurde durch die Übernahme von Langzeitarbeitslosen in neue Jobs überkompensiert. Hintergrund dafür ist, dass in der Hansestadt die berufliche Weiterbildung und Eingliederung von Arbeitsagentur und Jobcenter deutlich ausgeweitet wurde. So werden derzeit fast 11.000 statt im vergangenen Jahr gut 8000 Menschen gefördert. Solche Kurse sind auf die Nachfrage der Arbeitgeber ausgerichtet und führen dazu, dass die jeweiligen Absolventen eingestellt werden. Erst zuletzt hatte eine von der Arbeitsverwaltung bezahlte Qualifizierung für 40 Erzieher begonnen.

Fock geht davon aus, dass nun die Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt einsetzt. Ohnehin sei die Nachfrage nach Mitarbeitern in der Stadt seit Monaten stabil. Die Zahl der offenen Stellen liegt bei 15.784, nur wenig unter den gut 16.000 in den vergangenen Monaten. Besonders gefragt sind Mitarbeiter für die Bereiche Produktion, Verkehr und Logistik, Schutz und Sicherheit, kaufmännische Dienstleistungen sowie im Gesundheitsbereich.

Im März könnte die Zahl der Arbeitslosen weiter sinken. Fock rechnet aber noch nicht damit, dass die Marke von 70.000 unterschritten wird. "Wir werden knapp darüber liegen", sagte er. Allerdings erwartet er bereits positive Auswirkungen vom Osterfest Ende März/Anfang April. "Mit Blick auf die Feiertage werden zumeist Mitarbeiter eingestellt. Das könnte sich schon auf die März-Zahlen auswirken."